Darmkrebs mit einer Vorsorge früher erkennen

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von Gerald Henseler

Darmkrebs mit einer Vorsorge früher erkennen

Dr. Christopher Wenck ruft dazu auf, eine Darmkrebsvorsorgeuntersuchung zu nutzen.Foto: SK

Bad Segeberg (em). In Deutschland erkranken jedes Jahr mehr als 55.000 Menschen an Darmkrebs, über 22.000 sterben jährlich an dieser Erkrankung. Dabei kann man kaum einer anderen Krebsart so einfach vorbeugen. Die rechtzeitige Erkennung kann die Heilungschancen erheblich verbessern oder die Erkrankung sogar verhindern.

Dr. Christopher Wenck, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Segeberger Kliniken, erklärt: „Darmkrebs ist die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen und die dritthäufigste bei Männern in Deutschland. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Deshalb wird Männern ab 50 und Frauen ab 55 Jahren empfohlen, eine Darmspiegelung durchzuführen. Sie ist die zuverlässigste Methode zur Früherkennung, da Krebsvorstufen direkt entfernt werden können.“

Darmkrebs entsteht fast immer aus zunächst gutartigen Vorstufen, den sogenannten Darmpolypen. „Die meisten Polypen bleiben klein und harmlos. Manche wachsen jedoch über Jahre hinweg und können bösartig werden. Besonders Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Darmkrebs sollten auf eine regelmäßige Vorsorge achten, da ihr Risiko erhöht ist“, so Dr. Wenck weiter.

Wie funktioniert eine Darmspiegelung? „Die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, ist eine schonende und sichere Untersuchung. Dabei wird mit einem flexiblen Endoskop der Darm von innen betrachtet. Falls sich Polypen finden, können diese sofort entfernt werden, bevor sie sich möglicherweise zu Krebs entwickeln“, erläutert Dr. Wenck.

Die Darmspiegelung erfordert eine gründliche Vorbereitung, damit der Darm vollständig gereinigt ist und eine optimale Sicht gewährleistet werden kann. Am Vortag und am Untersuchungstag muss eine Abführlösung eingenommen werden, um den Darm zu entleeren.Die Untersuchung selbst dauert in der Regel nur 20 bis 30 Minuten. Während der Koloskopie liegt der Patient auf der Seite, und ein dünner, flexibler Schlauch mit einer Kamera wird vorsichtig durch den After in den Darm eingeführt. Falls erforderlich, können Gewebeproben entnommen oder Polypen entfernt werden. Die Untersuchung kann mit einer leichten Sedierung oder einer kurzen Narkose durchgeführt werden, sodass die Patienten nichts davon spüren. Anschließend bleibt man noch kurz zur Überwachung in der Praxis oder Klinik, bevor man nach Hause entlassen wird.

Nach der Koloskopie können leichte Blähungen oder ein Völlegefühl auftreten, da während der Untersuchung Luft in den Darm eingebracht wurde. Diese harmlosen Beschwerden klingen in der Regel schnell ab. Patienten, die eine Sedierung erhalten haben, sollten für den restlichen Tag keine wichtigen Entscheidungen treffen und nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen.

Falls Gewebeproben entnommen oder Polypen entfernt wurden, erfolgt eine Nachbesprechung mit dem behandelnden Arzt. Das endgültige Ergebnis der Gewebeuntersuchung liegt meist nach wenigen Tagen vor. Abhängig vom Befund wird dann entschieden, wann die nächste Vorsorgeuntersuchung notwendig ist.

Alle gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs für Versicherte ab 50 Jahren.

„Ich kann nur jedem empfehlen, diese Vorsorgeleistung in Anspruch zu nehmen. Darmkrebs ist eine vermeidbare Krankheit – wir haben die Möglichkeit, ihn frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Nutzen Sie diese Chance für Ihre Gesundheit!“, appelliert Dr. Wenck.


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