Anlieger fühlen sich nicht sicher in der Lornsenstraße

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von Gerald Henseler

Anlieger fühlen sich nicht sicher in der Lornsenstraße

Brigitte Haß, Dennis Studt und Tom Albers (v. li.) halten die Beschilderung des verkehrsberuhigten Bereiches in der Lornsenstraße für zu klein.Foto: ohe

Bad Segeberg (ohe). Brigitte Haß hat in der Lornsenstraße das Fahrradfahren gelernt. „Damals war nicht viel Verkehr. Wir hatten zwei Gehwege und in der Mitte eine Fahrbahn“, erinnert sie sich. Die Kinder nutzten die Fahrbahn auch als Rollschuhstrecke. Das ist lange her. Heute sind die Anwohner der Lornsenstraße deutlich vorsichtiger. „Mein Sohn wäre zwei Mal fast angefahren worden“, sagt Dennis Studt. Unbeaufsichtigt lässt er seine Kinder daher nicht mehr auf die Straße. Der Weg zu seinem Parkplatz ist ihm auf der Straße zu gefährlich geworden. Deshalb hat er auf seinem Grundstück hinter der Hecke einen eigenen Fußweg angelegt.

Summen von bis zu 20.000 Euro und mehr mussten die Anlieger für den Umbau der Lornsenstraße zahlen. Die Stadt Bad Segeberg wollte durch den Umbau eine verkehrsberuhigte Zone schaffen. Das scheint gründlich misslungen. „Beim Hecke schneiden pöbeln mich die Autofahrer an“, ärgert sich Brigitte Haß. Sie wurde in der verkehrsberuhigten Zone sogar schon überholt. Dabei ist hier nur Schritttempo erlaubt und Fußgänger haben überall Vorrang.

Doch das scheinen die wenigsten zu wissen oder es stört sie nicht. Das blaue Schild mit den spielenden Kindern, Haus und Auto ist klein und wird häufig übersehen. Von der Oldesloer Straße her ist die Zufahrt so breit, dass hier niemand mit einer verkehrsberuhigten Zone rechnet. Erst die Betonklötze mit den rot-weißen Barken hindern die Autofahrer am schnellen Fahren. Schön findet die in der Lornsenstraße niemand. Panzersperren nennen sie sie scherzhaft.

„Wir brauchen deutlichere Hinweise“, meint Anwohner Tom Albers. Eine Verkehrsinsel wie auf der anderen Seite der Oldesloer Straße, am Eingang zur Straße St. Jürgen, schlägt er vor. Seine Nachbarin Brigitte Haß wünscht sich eine große 10 auf der Fahrbahn als Hinweis auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit.

„Wir haben keine Fußgängerwege mehr“, sagt Brigitte Haß. Sie und andere, zumeist ältere Anwohner, fühlen sich daher auf der Straße unsicher. Ortskundige und Lieferdienste nutzen die Straße gern als Abkürzung. „Viele Navigationssysteme leiten Fahrer durch unsere Straße“, weiß Tom Albers. Auch Schwerverkehr fährt daher manchmal durch die verkehrsberuhigte Zone.

Zur Zeit der Karl-May-Spiele sind die Parkplätze in der Straße häufig besetzt. „Das sind nicht alles Auswärtige. Hier parken auch Anlieger der Straße am Weinhof, die ihre eigenen Parkplätze vermieten“, meint Brigitte Haß.

Während des Straßenfestes war die Verkehrssituation in der Lornsenstraße daher schnell das beherrschende Thema unter den Anwohnern. Die Bürger schrieben jetzt einen offenen Brief an Bürgermeister Toni Köppen. Über 40 Anwohner unterzeichneten das Schreiben und forderten Köppen auf, die Straße sicherer zu machen.

Das gilt im verkehrsberuhigten Bereich

Dieses blaue Zeichen weist auf eine verkehrsberuhigte Zone hin. In dieser Zone gelten besondere Regeln.

Ein großer Teil der Lornsenstraße ist als verkehrsberuhigter Bereich gekennzeichnet. Mit dem Verkehrsschild Zeichen 325.1 beschilderte Straßen werden oft fälschlich als Spielstraße bezeichnet. Das Zeichen steht für einen  verkehrsberuhigten Bereich. Hier gelten folgende Regeln:

Fahrzeuge müssen mit Schrittgeschwindigkeit bewegt werden.

Fußverkehr darf nicht durch den Fahrzeugverkehr gefährdet oder behindert werden. Wenn nötig, muss der Fahrzeugverkehr warten.

Der Fußverkehr darf den Fahrzeugverkehr nicht unnötig behindern.

Fahrzeuge müssen innerhalb gekennzeichneter Flächen geparkt werden. Ausgenommen ist davon das Ein- und Aussteigen sowie das Be- und Entladen.

Der Fußverkehr darf die ganze Straßenbreite benutzen. Spielende Kinder sind überall erlaubt.


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