Anneliese Tonn feierte als Leezens älteste Einwohnerin 100. Geburtstag

Leezen (mq). Ein großer Tag für Anneliese Tonn. Die Leezenerin feierte ihren 100. Geburtstag. Mehr als 40 Gäste aus der Familie, dem Freundeskreis und der Nachbarschaft gratulierten ebenso wie Bürgermeister Ulrich Schulz und Pastorin Anett Penner bei der Feier im Gasthof Waidmann‘s Ruh in Neversdorf. „Das ist alles sehr aufregend“, freute sich die Jubilarin an ihrem Ehrentag über so viele Glückwünsche. Sogar aus San Francisco war ein guter Freund der Familie angereist. Mit ihren 100 Jahren ist sie Leezens älteste Einwohnerin.

Als Anneliese Stolten wurde sie am 5. Juni 1923 in Heiderfeld geboren. Zu Fuß ging sie damals zur Schule nach Leezen. Nach der Schulzeit absolvierte sie ein Landjahr auf dem Bauernhof Harbeck in Heiderfeld als Kindermädchen. In den Kriegsjahren wurde sie ins Marine-Artillerie-Arsenal nach Wahlstedt zwangsverpflichtet. „Auf dem Weg dorthin wurden wir oft von Jagdflugzeugen beschossen“, erinnert sie sich nicht gerne an diese Zeit. Noch heute kommen bei Bildern im Fernsehen vom Ukraine-Krieg schlimme Erinnerungen auf.

Nach dem Krieg arbeitete Anneliese Tonn lange Zeit bei der Schlachterei Kiwitt. Jetzt wurden auch in Leezen wieder Feste und Bälle gefeiert und es dauerte nicht lange, da lernte sie ihren Ehemann kennen. Am 11. Juni 1949 heiratete sie den Schlossermeister Hans Tonn. Zwischen Leezen und Krems I bauten sie ein kleines Haus und eine Werkstatt. 1951 wurde Sohn Horst geboren.

Seitdem im Jahr 1993 ihr Mann Hans verstarb, lebt Anneliese Tonn in einer kleinen Einliegerwohnung auf dem selben Grundstück. Sie verpflegt sich teilweise noch selbst. „Kochen und backen war schon immer eine große Leidenschaft“, sagt die Jubilarin. Weil ihr das Laufen schwerfällt, wird sie von Sohn Horst und seine Frau Anke betreut. Wenn die mal keine Zeit haben, helfen die Enkel und Urenkel, die alle in der Umgebung wohnen.

Nachrichten, Musikshows oder Quizsendungen wie „Wer wird Millionär“ verfolgt sie gespannt im Fernsehen. Auch für Königshäuser interessiert sie sich sehr.  „Und wöchentlich lese ich mit Begeisterung Basses Blatt“, sagt Anneliese Tonn. Dort hat sie auch gelesen, dass Roland Kaiser Konzerte im Bad Segeberger Kalkbergstadion gibt. „Wenn ich besser laufen könnte, hätte ich dieses Konzert gerne besucht“, sagt sie. Denn für Roland Kaiser schwärmt sie besonders. „Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr“, blickt Anneliese Tonn optimistisch in die Zukunft.