Ausbildung in Zeiten der Corona-Pandemie
Bad Segeberg (sl). Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wurde von der Corona-Pandemie ebenso getroffen wie der Rest der Welt. Das geplante Forschungsprojekt zum Thema Ausbildungsplanung und -gestaltung wurde inhaltlich den neuen Gegebenheiten angepasst und auf die akute Situation der Betriebe in der Krise eingegangen.
Insgesamt sind für die Studie 1.343 Betriebe aus den Bereichen Handwerk, Industrie- und Handel, öffentlicher Dienst und Gastgewerbe telefonisch befragt worden.
Die Ergebnisse zeigen, dass Lernen und Arbeiten auf Distanz auch in der Berufsausbildung möglich ist. Einige Teile betrieblicher Aufgaben können je nach Ausbildungsberuf und -betrieb auch außerhalb des Unternehmens erlernt werden. Vor allem die theoretischen Anteile und die Inhalte der schriftlichen Prüfungsteile lassen sich selbstständig aneignen. Hierzu ist die Unterstützung durch geeignete Lernmedien und gezieltes Feedback erforderlich. Der Ausfall des Berufsschulunterrichts konnte gut kompensiert werden. Der betriebliche Kontext und die Ausrichtung der Tätigkeiten haben einen stärkeren Einfluss auf das Lernen und Arbeiten auf Distanz als der Berufsbereich.
Die Zukunftsempfehlungen des BIBB betreffen erstens die Digitalisierung, die in allen Berufsbereichen vorangebracht werden sollte. Zweitens das Ausbildungspersonal in Betrieben, das sich den neuen Anforderungen zur Vermittlung von Ausbildungsinhalten auf Distanz stellen muss und drittens das Arbeiten im Homeoffice, das als probates Mittel zur Vermeidung von Kurzarbeit und Freistellung auch in der Berufsausbildung möglich sein sollte.