Ausstellung erinnert an die Entstehung der Skulptur auf der Backofenwiese Ingrid Altner erklärt Kammerichs Indianerskulptur
Bad Segeberg (ohe). „Stellen Sie bloß kein Schild auf ,hier sehen Sie einen Indianerkopf´“, bat der Künstler Klaus Kammerichs. Er schuf die Skulptur Alte Welt - neue Welt auf der Backofenwiese in Bad Segeberg. Er wünscht sich, dass die Betrachter beim Spaziergang am See staunen und Neues entdecken.
Die ehemalige Bürgervorsteherin Ingrid Altner erinnert mit einer Ausstellung in den Räumen der Sparkasse Südholstein in Bad Segeberg an die Entstehung des Kunstwerkes. „Eigentlich sollte die Ausstellung schon zum 30-jährigen Bestehen der Skulptur gezeigt werden“, sagt Altner. Doch die Corona-Pandemie machte das unmöglich.
Bei der Ausstellungseröffnung schilderte Ingrid Altner, wie es zu der Aufstellung des Kunstwerkes auf der Backofenwiese kam. Ingrid Altner war damals Sprecherin des Bad Segeberger Beirates des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Sie lernte Klaus Kammerichs auf einer Reise nach Amerika kennen. Dort besuchte er die Reservate der Hopies, Shoshonis und Sheyennes. Hier erkannte Kammerichs den Gegensatz zwischen dem Idealbild seiner Jugend und der Realität in der Gegenwart. Mit seiner Skulptur will Kammerichs Verklärung und Zerfall des Ideals darstellen. Der Künstler geht vom ernsten und stolzen Häuptlingskopf He Dog aus und löst die Darstellung in fünf monumentale Betonsäulen auf. Diese sind so angeordnet, dass sie, vom See aus gesehen, zum realen Bild des Indianerkopfes zusammenwachsen. Aus der Nähe betrachtet ergeben sich symmetrisch gespiegelte Anamorphosen, die ganz unterschiedliche Deutungen zulassen. Im Kolumbusjahr 1992 stellt er die Skulptur in Bad Segeberg auf. Das Kunstwerk erregte Aufmerksamkeit. Die Idee der Skulptur faszinierte Japaner so sehr, dass sie Kammerichs den Auftrag für eine Drachenskulptur in einem Freizeitpark erteilten. Von seiner Reise brachte der Künstler Ingrid Altner ein Tuch mit, dass sie bei ihrem Vortrag als Rock trug.
Die Ausstellung von Ingrid Altner ist noch bis Freitag, 7. Juni, in den Räumen der Sparkasse Südholstein in Bad Segeberg zu sehen.