AWO-Ortsverband startet Kampagne GemEINSAMkeit: Wege aus der Einsamkeit

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von Gerald Henseler

AWO-Ortsverband startet Kampagne GemEINSAMkeit: Wege aus der Einsamkeit

Auch ein gemeinsamer Spaziergang hilft aus der Einsamkeit. Lothar Grabnitzki (li.) und Heinrich Westphal spazieren hier am Großen Segeberger See. Foto: ohe

Bad Segeberg (ohe).  Einsamkeit betrifft in Deutschland Millionen Menschen aller Altersgruppen, wobei junge Erwachsene, Frauen und Alleinerziehende besonders betroffen sind. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung aus dem März 2024 fühlen sich 46 Prozent der 16- bis 30-Jährigen einsam. Ursachen sind unter anderem fehlende soziale Kontakte, finanzielle Schwierigkeiten, der Verlust von Arbeitsorten und eingeschränkte Netzwerke, verstärkt durch die Corona-Pandemie.

Ärzte berichten häufig von Einsamkeit als Thema in ihrer Praxis, insbesondere bei Patienten mit Migrationshintergrund, was soziale Ungleichheiten verschärft. Begegnungsorte, die offen, zentral und leicht zugänglich sind, können helfen, Isolation zu überwinden und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern. Junge Erwachsene und Menschen mittleren Alters sollten aktiv in Lösungen eingebunden werden, um auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Angebote zu schaffen.

Mit der Kampagne GemEINSAMkeit will der Ortsverein Bad Segeberg, Wahlstedt und Umgebung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Menschen aus der Einsamkeit helfen. „Gemeinschaft und Austausch sind essenziell, um soziale Einsamkeit zu verringern“, sagt Lothar Grabnitzki, der Vorstandsbeauftragte des AWO-Ortsvereins. „Für Senioren gibt es in Wahlstedt viele Angebote, die auch alle gut angenommen werden“, meint Grabnitzki. Doch für die Gruppe der Menschen, die sich mitten im Leben befinden, fehlen solche Angebote. Lothar Grabnitzki und sein Vorstandskollege Heinrich Westphal rufen Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen in Wahlstedt jetzt dazu auf, Angebote und Ideen gegen Einsamkeit und soziale Isolation zu entwickeln.

Offene Bewegungs- und Entspannungsangebote, Koch- und Bastelkurse, Lesezirkel, Technik-Workshops oder Gemeinschaftsgartenprojekte können solche Angebote sein, führt Grabnitzki aus.

Im Januar wollen Grabnitzki und Westphal Vereine, Institutionen sowie Bürgerinnen und Bürger zu einem ersten Treffen einladen. Die Initiatoren suchen Menschen im Alter zwischen 28 und 59 Jahren, die Angebote für Gleichaltrige machen. „Das kann auch ein gemeinsamer Spaziergang sein“, sagt Heinrich Westphal. Mit niedrigschwelligen Angeboten wollen die Initiatoren Menschen aus der Einsamkeit locken. „Wir machen in Wahl-stedt schon viele Angebote. Doch wenige nach 17 Uhr“, sagt Grabnitzki. Berufstätige werden somit nicht angesprochen.

Unterstützung aus dem Wahlstedter Rathaus hat der AWO-Ortsverein. Die Stadt und der Verein stellen Anbietern Räumlichkeiten zur Verfügung. Nähere Informationen erteilt Lothar Grabnitzki unter der Rufnummer 0  45  51 / 8  14  09.


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