Bieter zahlen hohen Preis für Wertholz
Daldorf (ohe). Damit hatte Malin Brauer nicht gerechnet. 12.958 Euro bot ein Furnierholzbetrieb aus Münster für die von ihr gefällte Eiche. Damit erzielte der 9,50 Meter lange Eichenstamm das Höchstgebot bei der Wertholzsubmission in Daldorf. Etwa zehn Minuten habe es gedauert, die Eiche zu fällen, erzählt die 20-Jährige. Sie ist im dritten Jahr ihrer Ausbildung zur Forstwirtin in dem Forst bei Lütjensee.
Seit 1972 laden die Landesforsten Schleswig-Holstein und die Schleswig-Holsteinische Holzagentur jährlich zur Laubholz- und Stammholz-Submission ein. 20 Bieter aus ganz Deutschland und Dänemark gaben in diesem Jahr ihre Gebote für die 3.860 Festmeter der wertvollsten Hölzer aus Schleswig-Holstein ab. Vor allem Eichen und Eschen boten die Landesforsten und die privaten Waldbesitzer an. In kleineren Mengen wurden Ahorn, Kirsche, Erle, Ulme und Roteiche verkauft.
Im vergangenen Jahr erzielten die Waldbesitzer Rekordpreise.Um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr waren die Preise damals gestiegen. „Dieses hohe Niveau konnten wir annähernd halten“, freut sich Dr. Manfred Quer, der Geschäftsführer der Holzagentur. Einen besonders markanten Eschenstamm kaufte ein Möbelhersteller. Aus den knorrigen Stammstücken sollen Massivholz-Tischplatten werden. Für 804 Euro pro Festmeter erhielt der Bieter den Zuschlag.
Nur etwa ein Promille des besonders starken Stammholzes (mindestens 75 cm Durchmesser auf Brusthöhe) werden in Schleswig-Holstein jährlich geschlagen, erklärt Harald Nasse, Abteilungsleiter der Landesforsten. Das sind nach Nasses Berechnungen rund 370.000 Festmeter. In den heimischen Wäldern wachsen jährlich 450.000 Festmeter Stammholz nach.