Brennnessel-Fläche wird zum Niedermoor renaturiert
Wittenborn (ohe). Die kleine Niederung bei Wittenborn war einst ein gesundes, artenreiches Niedermoor. Nach der letzten Eiszeit bildete sich hier ein etwa vier Hektar großes Moor in einer natürlichen, wassergefüllten Senke. Durch jahrzehntelange Entwässerung wurde die Fläche jedoch trockengelegt und als Grünland genutzt. Gräben und Drainagen leiteten das Wasser ab, wodurch das Moor schrumpfte und der Boden um rund 20 Zentimeter absackte. Nach der Aufgabe der Bewirtschaftung vor zwanzig Jahren hat sich das Gebiet in eine Brennnessel-Fläche verwandelt.
Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein will diesen Zustand nun ändern. In einem Haupt-Abflussgraben wird eine Sohlschwelle aus Lehm und Steinen eingebaut, die den Wasserfluss verlangsamt. Zusätzlich werden kleinere Entwässerungsgräben mit Torf angestaut, um den Wasserstand in der Niederung wieder anzuheben. So entsteht ein naturnaher Wasserhaushalt und das Moor wird wieder vernässt.
Durch die Maßnahmen sollen Niedermoor-typische Arten einen neuen Lebensraum finden. Projektleiter Gerrit Werhahn erwartet eine naturnahe Vegetation mit Seggenrieden und Röhrichten. In den Randbereichen könnte sich langfristig ein Bruchwald entwickeln. Ziel ist es, die Niederung wieder in einen naturnahen Zustand zu versetzen.
Die Arbeiten sind Teil des Moorschutz-Programms der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und tragen zum Schutz der grünen Infrastruktur bei. Arten wie der Moorfrosch und die Sumpfdotterblume sollen durch die Renaturierung langfristig geschützt werden.