Bürgermeister lobt beim Neujahrsempfang den Zusammenhalt in der Stadt: „Wir lassen uns nicht ausbremsen“
Bad Segeberg (ohe). Das Händeschütteln schien kein Ende nehmen zu wollen. Mehr als 300 Gäste begrüßten Bürgervorsteherin Monika Saggau und Bürgermeister Toni Köppen persönlich mit Handschlag beim Neujahrsempfang der Stadt Bad Segeberg. So voll war es beim Neujahrsempfang der Stadt lange nicht, waren sich die Stammgäste einig. 290 Gäste hatten sich angemeldet, gekommen waren einige mehr.
Bürgervorsteherin Monika Saggau blickte auf das vergangene Jahr zurück. „Wir leben in einer Zeit des Wandels und der Krisen. Die Vorstellungen von Frieden und Sicherheit in Europa gelten nicht mehr“, erklärte Saggau. Der Krieg in der Ukraine habe in Bad Segeberg aber auch eine große Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst, so die Bürgervorsteherin. „Es ist unglaublich, was ehrenamtliche Helfer auf die Beine gestellt haben“, erklärte Monika Saggau.
Mit einem Film von ihrer Flucht aus Kiew nach Bad Segeberg bedankte sich eine Gruppe Geflüchteter zu Weihnachten bei den Helfern. „Der Film hat uns sehr gerührt. Wir haben ihn daher spontan mit in das Programm aufgenommen“, sagte Monika Saggau. Vor dem Film sang Yana Tkachenko mit ukrainischen Kindern ihrer DAZ-Klasse Lieder aus der Heimat der Kinder. Anschließend besang Yana Tabak ihr Heimatland, die Ukraine. 214 Geflüchtete aus der Ukraine leben derzeit in Bad Segeberg.
„Bangemachen gilt nicht“, zitierte Toni Köppen den Philosophen Theodor W. Adorno und machte den Bad Segebergern Mut. Trotz Klimawandel, Pandemie und Energiekrise gab es in Bad Segeberg Ereignisse die Hoffnung machen. Köppen erinnerte dabei unter anderem an das Rekordjahr der Karl-May-Spiele mit über 406.000 Besuchern und die gelungene Premiere des Seefestes. Das will die Stadt in diesem Jahr gleich an zwei Tagen feiern.
Vom Land Schleswig-Holstein im Stich gelassen fühlt sich der Bürgermeister bei der Umwandlung der Gymnasien von G8 auf G9. Er schätzt die Kosten auf 28 Millionen Euro und beklagte mangelnde Förderungen durch das Land. Es dürfe nicht sein, dass die Kommunen vom Land allein gelassen werden. „Ohne dauerhaft verbesserte Finanzausstattung können wir die notwendigen Investitionen der nächsten Jahre nicht finanzieren.“
Die Fehlbeträge im städtischen Haushalt werden wachsen. Dazu tragen der Bau der neuen Feuerwehrzentrale und die Renovierung des Hallenbades mit hohen Investitionssummen bei. Beides hält Köppen für notwendig. „Wir wollen uns nicht ausbremsen lassen. Wenn wir zusammenhalten und die Zuversicht bewahren, können wir mehr schaffen als uns heute klar ist“, so Köppen.
Der Neujahrsempfang endete humorvoll. Der Schauspieler Patrick Ludovicus Schmitz trug ein buntes Potpourri der besten Gedichte von Heinz Erhardt vor und verabschiedete sich schließlich mit einem eigenen Gedicht über Bad Segeberg.