Ein Ort, an dem man sich an das alte Wahlstedt erinnern kann
Wahlstedt (mq). Viele Familien stehen irgendwann einmal vor der Entscheidung, was mit der Grabstelle eines Angehörigen geschieht. Auch Thomas Hinz, dessen Eltern auf dem Wahlstedter Friedhof begraben sind, fragte sich, wo die Erinnerung bleibt, wenn das Grab aufgelöst wird und der Grabstein nicht mehr existiert. Mit diesem Anliegen sprach Hinz bei Alf Kristoffersen, Pastor in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Wahl-stedt, vor.
Das war vor einem Jahr und seitdem ist aus dieser Idee ein Erinnerungsort für Wahlstedt entstanden. Der liegt auf dem Friedhof hinter dem Ehrenmal. „Hier haben wir unter einer Eiche einen guten Platz gefunden“, sagt Angelika Remmers. Bei der Vorsitzenden der örtlichen Volkshochschule und Herausgeberin der Wahl-stedter Chronik-Heftreihe ZeitGeschehen lief Thomas Hinz mit seinem Gedanken offene Türen ein. Gemeinsam mit dem Kirchenvorstand und den Friedhofsmitarbeitern wird nun die Erinnerung an das alte Wahlstedt lebendig gehalten.
Zum Erinnerungsort gehört eine Geschichtspfadtafel, auf der die Entwicklung vom Dorf zur Stadt beschrieben wird. Grabsteine der Familien Hinz, Pruter und Leimgrübler geben Zeugnis darüber, wie lange manche Familien schon in Wahlstedt leben. „Wir dürfen unsere Wurzeln nicht vergessen“, sagte Angelika Remmers bei einer kleinen Einweihungsveranstaltung in der Christuskirche. Eine Wappenstele zeigt die Eiche, den Wappenbaum Wahl-stedts. Und auf einer Bank kann man zur Ruhe oder ins Gespräch mit anderen Menschen kommen.
„Der Erinnerungsort ist gelungen“, lobte Bürgermeister Matthias Bonse das Projekt. Und Alf Kristoffersen dankte Thomas Hinz. „Sie haben den Stein mit ihrem Anliegen ins Rollen gebracht“, sagte der Pastor. Es sei spannend zu sehen, dass es Namen gibt, die man über Jahrhunderte verfolgen kann. Wer an Menschen erinnern möchte, kann dies über kleine Steine tun, die auf extra dafür verlegten Platten abgelegt werden können.