Ereignisreiches Jahr für die Segeberger Tafel
Erfolgreiche Sammelboxen der Tafelstiftung
Bad Segeberg (em). Im Jahr 2019 startete die Tafelstiftung Schleswig-Holstein-Hamburg das Pilotprojekt Sammelbox in Kooperation mit der Segeberger Tafel. Gitterwagen wurden tafelorientiert beschriftet und der Schirmherr der Tafelstiftung, Ministerpräsident Daniel Günther, wirbt neben der Box auf einem Roll-Up für Lebensmittelspenden in Supermärkten.
Bad Segeberg (mq). Mehr als 130 aktive ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die Segeberger Tafel im Einsatz. Darauf ist die Vorsitzende Kirsten Tödt besonders stolz, denn ohne diese vielen helfende Hände würde der Verein die große Aufgabe nicht bewältigen.
Martina Hedke, die zweite Vorsitzende der Segeberger Tafel, verwaltet die Ausweise, mit denen die Hilfsbedürftigen ihre Lebensmittel an den vier Ausgabetagen in Bad Segeberg und immer mittwochs in Wahlstedt abholen dürfen. Aktuell sind es 430 Berechtigte, die damit rund 1.400 Menschen versorgen. „Und es werden kontinuierlich mehr“, sagt Kirsten Tödt, so dass aktuell eine Warteliste eingerichtet werden musste.
Auch für die Segeberger Tafel ist die Vorweihnachtszeit eine besondere Zeit. Das eingespielte Team hat trotz der vielen Arbeit alles im Griff. Holger Kasischke organisiert den Fahrdienst, Martina Hedke kümmert sich um die Kunden und kontrolliert die Bedürftigkeit, Lothar Hollatz und Gerlinde Ongyerth sind für den Innendienst zuständig und Kirsten Tödt versucht, Fördergelder einzuwerben. Dienstags packt sie zudem noch an, wenn es gilt, Ware zu sortieren.
Für die Segeberger Tafel war 2023 ein besonderes Jahr. Vor einem Vierteljahrhundert wurde der Verein gegründet und hat heute rund 800 Mitglieder. Das Jubiläum wurde mit einem Tag der offenen Tür am Tafelstandort in der Efeustraße gefeiert. Dort konnte Anfang September endlich auch die Photovoltaikanlage in Betrieb genommen werden, die auf dem Dach montiert wurde.
Zudem gab es reichlich Arbeit für den Vorstand. Das Thema Sicherheit spielt stets eine Rolle, denn es wurde ein Defibrillator angeschafft, die Mitarbeiter besuchten Erste-Hilfe-Kurse und Bad Segebergs Feuerwehrchef Mark Zielinski nahm das Gebäude der Tafel unter die Lupe. Das Dach am Carport musste repariert werden und Kleidung für die Mitarbeiter angeschafft werden. „Zudem möchten wir gerne einen Unterstand errichten, unter dem die wartenden Kunden Schutz vor Regen finden“, hat Kirsten Tödt schon die nächsten Investitionen im Blick. 2024 steht zudem eine große Anschaffung an, denn einer der beiden großen Transporter muss aussortiert und ersetzt werden. Zudem muss die Homepage noch barrierefrei gestaltet werden.
Für alle diese Aufgaben und Investitionen ist der Segeberger Tafel auf die Unterstützung durch Sponsoren und Spender angewiesen.
Leezener Basardamen spendeten Rekordsumme
Bad Segeberg (mq). Das war ein Rekord beim Erlös des Martinsmarktes in Leezen. Die Basardamen der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Leezen hatten ihre selbst gefertigten Bastelarbeiten angeboten und nicht weniger als 5.000 Euro eingenommen. Das Geld spendeten sie je zur Hälfte an das Palliativnetz Travebogen Bad Segeberg und die Segeberger Tafel. Die Tafelvorsitzende Kirsten Tödt und Beisitzer Lothar Hollatz durften sich über 2.500 Euro für ihre ehrenamtliche Arbeit zugunsten Bedürftiger freuen.
„Wir treffen und einmal im Monat. Was wir nicht fertig bekommen, nehmen wir mit nach Hause und basteln dort weiter“, sagt Hilde Rode. Mehr als 20 Mitglieder hat der Bastelkreis, von Papierarbeiten über Super-Weihnachtskarten bis hin zu Engeln und Näharbeiten reicht das vielfältige Angebot. „Außerdem haben wir wieder Kaffee und selbst gebackenen Kuchen verkauft, auch das kam sehr gut an“, sagt Walburga Mönnich. Ein Jahr lang waren alle mit ihren Arbeiten beschäftigt, in drei Stunden kauften die Besucher zur Freude der Organisatoren fast alles auf.
Bendt Hommel ist das Mädchen für alles
Bad Segeberg (mq). Seit mehr als zehn Jahren ist Bendt Hommel ehrenamtlich für die Segeberger Tafel im Einsatz. „Angefangen habe ich damit, Eier abzupacken“, sagt der 64-Jährige. Sein Aufgabenbereich wuchs stetig und im Laufe der Zeit hat sich der Bad Segeberger zu einer echten Stütze der Tafelarbeit entwickelt. „Ich bin hier das Mädchen für alles. Jeder kommt zu mir, wenn er eine Frage hat“, scherzt der Rentner, meint es aber nicht negativ. Denn die Arbeit bringt ihm Spaß, die Verantwortung trägt er gerne.
Bei Bendt Hommel laufen viele Fäden zusammen. Er nimmt die Ware von den Fahrern an, sortiert sie und passt darauf auf, dass alles aussortiert wird, was nicht mehr an die Kunden herausgegeben werden darf. Zusammen mit seinem Team bereitet er die Ausgabe an die Kunden vor. Das muss alles koordiniert ablaufen, weil es ansonsten in den begrenzten Lagerräumen unübersichtlich wird. Klassische Hausmeisteraufgaben gehören ebenfalls zu seinem Aufgabengebiet.
„Wenn wir Ware erhalten, die wir aufgrund der Menge nicht komplett ausgeben können, nehme ich Kontakt mit anderen Tafeln auf. Die holen sich dann einen Teil ab“, sagt Hommel. Das gleiche passiert, wenn zum Beispiel die Tafel in Bad Schwartau von dem örtlichen Marmeladenproduzenten beliefert wird. „Dann bekommen wir einen Teil ab und zur Not fahre ich selbst los.“ Früher war der gelernte Kfz-Schlosser als Dachdecker und später als Lkw-Fahrer beruflich unterwegs. Schon vor seiner Tätigkeit in Bad Segeberg war er bei der Diakonie im Bundesfreiwilligendienst als Fahrer eingesetzt. Zufällig sprach ihn jemand an, ob er Interesse habe, bei der Segeberger Tafel zu helfen. Den Wechsel bereut er nicht.
Bendt Hommel hat die Arbeit bei der Tafel liebgewonnen, ist jeden Donnerstag und Freitag regelmäßig im Einsatz. „Zu den Feiertagen, so wie jetzt zu Weihnachten, werden es noch mehr Stunden. Ich bin dann eigentlich ständig verfügbar“, sagt Hommel, dem die mitunter stressigen Stunden aber sichtbar Spaß bringen. „Sonst würde ich allein zu Hause herumsitzen und mich langweilen. So bin ich unter Menschen und genieße den Kontakt zu den anderen Ehrenamtlichen, die alle ohne Lohn arbeiten“, sagt er, der an einem Einsatztag viel in Bewegung ist und rund zehn Kilometer zurücklegt.
Menschen versorgen, die es nötig haben und mit seinem Einsatz Lebensmittel retten – mit den Aufgaben der Segeberger Tafel kann sich Bendt Hommel voll identifizieren. Er freut sich, dazu beizutragen, dass mehr als 1.200 Menschen ausreichend versorgt werden. „Wir können ja nur das herausgeben, was wir bekommen. Aber die Menschen sind dankbar, die Ukrainer sowieso“, sagt Hommel und schaut noch einmal auf den Hof, ob alles bereit ist für die nächste Anlieferung.
Supermarkt-Kunden gaben viele Teile mehr
Bad Segeberg (mq). Immer in der Vorweihnachtszeit versucht die Segeberger Tafel, über eine besondere Aktion, haltbare Lebensmittel zu sammeln. Ein Teil mehr heißt es dann, wenn die Ehrenamtler der Tafel vor vielen Supermärkten stehen und die Kunden direkt ansprechen, beim Einkauf an die Segeberger Tafel zu denken.
Meist sind es Nudeln, Reis oder Konserven, die dann von den Kunden beim Verlassen des Supermarktes gespendet werden. Auch Azam Hamzeh und Carmen Thoms waren am vergangenen Sonnabend im Einsatz und sprachen die Kunden von Famila in Bad Segeberg an. Bei Gesine und Peter Garbel mussten sie nicht lange bitten. „Wir spenden regelmäßig und legen Lebensmittel in die Gitterbox bei Famila“, sagen die beiden Hornsdorfer.
Provinzial spendet Erlös aus der Lichterfestaktion
Bad Segeberg (mq). Das Lichterfest in der Bad Segeberger Kurhausstraße hat sich nicht nur für die Veranstalter und die vielen Kundinnen und Kunden gelohnt. Auch die Segeberger Tafel profitiert von der Aktion, die Provinzial Bezirkskommissar Sven Kuhn organisiert hatte. „Wir haben Burgunderschinkenbraten und Glühwein angeboten“, sagt Sven Kuhn. Der Erlös der Aktion in Höhe von 500 Euro überreichte er jetzt an Kirsten Tödt. Die Vorsitzende bedankte sich für das Geld, das die Tafel in ihrem Haushalt gut gebrauchen kann.
„Unser fünfköpfiges Team war beim Lichterfest komplett im Einsatz und hatte viel Spaß an diesem schönen Abend“, sagt Sven Kuhn. Er hat sich besonders darüber gefreut, dass seine Gäste oft mehr gegeben haben, als sie erfuhren, dass die Tafel mit der Spende unterstützt wird. „Das Geld ist hier in besten Händen“, sagte er, als er den symbolischen Scheck in den Räumen der Tafel in der Efeu-straße aushändigte.
Obst und Gemüse für die Segeberger Tafel
Bad Segeberg (mq). Wirtschaftliches Denken hat für jeden Supermarkt Vorrang. „Wir versuchen, unsere Prozesse zu optimieren, um nicht zu viel zu entsorgen“, sagt Mathias Affeldt, Inhaber des Rewe-Marktes in Bad Segeberg. Das bedeutet aber nicht, dass die Segeberger Tafel bei ihm leer ausgeht. „Da es bei Obst und Gemüse kein Mindesthaltbarkeitsdatum gibt, haben wir immer etwas übrig“, sagt Affeldt, der auch die Initiative Foodsharing unterstützt.
Seine Mitarbeiterin Sina Heins sortiert das Obst und Gemüse aus und deponiert es in einer Garage am Markt. Dort holen die Tafelfahrer die Kisten zwei bis drei Mal in der Woche ab.
Zusätzlich nimmt der Rewe-Markt in Bad Segeberg an der Aktion teil, bei der Rewe-Kunden eine Tüte im Wert von fünf Euro kaufen. Die werden dann mit haltbaren Lebensmitteln gefüllt und an die Tafel überreicht. „Außerdem ist es immer möglich, dass wir von einem bestimmten Artikel zu viel haben und nicht komplett verkaufen können. Da nutze ich den kurzen Draht zu der Tafel. Ein Anruf genügt und schon kurze Zeit später wird die Ware von den Fahrern abgeholt“, sagt Mathias Affeldt.
Kostenloses Buffet für das Tafelteam
Bad Segeberg (mq). Seit vielen Jahren lädt der Bad Segeberger Gastronom Lutz Frank die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Segeberger Tafel zu einer Weihnachtsfeier ein. „Es waren mehr als 100 Gäste dabei. Es war ein schönes Fest“, freute sich die Vorsitzende Kirsten Tödt über die tolle Resonanz und dankte Lutz Frank für seine großzügige Unterstützung des Tafelteams. Neben den beiden ehemaligen Vorsitzenden Herdis Hagemann und Hans-Joachim Wild war auch Bernd Jorkisch eingeladen, der Vorsitzender Tafel-Stiftung Schleswig-Holstein-Hamburg. Zusammen mit Kirsten Tödt verabschiedete Jorkisch mit Udo Jensen, Udo Steffens und Hans Hinrich Repenning verdiente Ehrenamtler.