Für den Ernstfall geschult: THW und Kreis bereiten sich auf Stromausfall vor

Bad Segeberg (em). Wenn der Strom ausfällt, schlägt die Stunde der Netzersatzanlagen (NEA), die im Fall der Fälle eine weitere Stromversorgung sicherstellen können. Im Rahmen eines Pilotprojekts der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) und des Katastrophenschutzes des Kreises Segeberg haben zwölf THW-Helfer sowie Katastrophenschutzhelfer der neu gegründeten Kreis-Facheinheit Elektroversorgung eine Woche lang eine Qualifizierung als Bedienpersonal großer Netzersatzanlagen durchlaufen.
Schwerpunkte für die Teilnehmer, die allesamt beruflich über einen elektrotechnischen Hintergrund verfügen, waren unter anderem die Stromeinspeisung bei Gebäuden und in bestehende Stromnetze. Neben einem kürzeren Theorieteil ging es während der fünf Tage vor allem ums praktische Üben – also Aufbau des Geräts, Messen, Einspeisen.
Netzersatzanlagen versorgen in erster Linie besonders wichtige Stromverbraucher mit Energie – darunter IT-Systeme, Serverräume, Produktions- und Telekommunikationsanlagen oder medizinische Einrichtungen. Netzersatzanlagen bieten also Notstrom für elektronische Geräte bei Ausfällen oder Störungen im Stromnetz.
Neben stationär installierten Anlagen gibt es auch mobile. Diese kommen häufig bei Hilfsorganisationen oder der Feuerwehr zum Einsatz, um im Katastrophenfall die Stromversorgung kritischer Anlagen aufrechtzuerhalten. Die Ersatzstromversorgungsanlage kann an den Einsatzort transportiert werden, etwa in Form eines Notstromaggregats auf einem Anhänger. Die Katastrophenschutzeinheiten des Kreises verfügen über eine große NEA mit 250 Kilovoltampere und vier kleinere Anlagen.
Die Ausbildung hat in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Bad Segeberg stattgefunden und wurde von einem Ausbilder des THW-Ausbildungszentrums Hoya (Niedersachsen) durchgeführt. „Dass das THW Schulungen vor Ort anbietet, ist neu in Schleswig-Holstein und somit ein erstmaliges Gemeinschaftsprojekt dieser Art“, sagt Jens Lorenzen, Leiter des Fachdienstes Feuerwehrwesen, Zivil- und Katastrophenschutz, Rettungswesen.