Gebietsbetreuer für den Eulenschutz gesucht
Bad Segeberg (em). Wer Interesse an praktischer Naturschutzarbeit hat, ist beim Landesverband Eulenschutz in Schleswig-Holstein herzlich willkommen. „Wir suchen immer wieder Gebietsbetreuer, die sich vor Ort um das Monitoring und den Schutz der von uns betreuten Eulenarten Uhu, Schleiereule, Steinkauz, Raufusskauz, Sperlingskauz und Sumpfohreule kümmern“, sagt der stellvertrende Landesverbandsvorsitzende Dirk-Peter Meckel.
Doch was ist ein Gebietsbetreuer? In Schleswig-Holstein wurden seit Bestehen der Artenschutzprogramme für die Eulen zahlreiche Nistkästen und andere Nisthilfen installiert. Damit ist die Arbeit jedoch noch nicht getan. Ein wesentlicher Teil innerhalb der Artenschutzprogramme ist das Monitoring. Die Nisthilfen müssen also jedes Jahr zur Brutzeit im Frühjahr/Sommer kontrolliert werden. Das Brutergebnis ist in vorbereiteten Listen zu protokollieren und dem Artkoordinator zu melden.
In den Schleiereulennistkästen können unter anderem auch Turmfalken, Waldkäuze, Dohlen oder sogar Schellenten brüten. Gegebenenfalls kann auch ein Reinigung oder Reparatur der Nisthilfe erforderlich werden. Bei den frei brütenden Eulenarten ist auch die Suche nach Brutplätzen erforderlich und eventuell sind dort Schutzmaßnahmen zu treffen.
Um diese Arbeit landesweit jedes Jahr durchführen zu können, ist jedem Betreuer oder jeder Betreuerin ein bestimmtes Gebiet zugeteilt. Wer sich für diese ehrenamtliche Naturschutzarbeit interessiert, erhält zunächst eine theoretische Einweisung. Die Gebietsgröße wird gemeinsam mit dem Neu-Interessenten abgestimmt und dann kann es nach einer praktischen Einweisung an die Arbeit mit durchaus freier Zeiteinteilung gehen.
Und welche Voraussetzungen sollte ein Gebietsbetreuer mitbringen? Die jährliche Kontrolle der Nisthilfen muss zwar zeit- und arbeitsmäßig koordiniert sein, jedoch ist auch immer eine selbstständige Zeiteinteilung gegeben. Die meiste Arbeit fällt dabei in den Monaten Mai bis August an. Insbesondere die Schleiereulenkästen hängen an den Giebelwänden der landwirtschaftlichen Gebäude und die Nisthilfen der Steinkäuze auch auf Bäumen. Eine gewisse körperliche Fitness und Schwindelfreiheit sollte also vorhanden sein. Das Aufstellen der Leiter und das Installieren von neuen Nistkästen erfordert zudem eine gewisse Kraft und auch handwerkliches Geschick. Einfacher wird es, wenn man ein Gebiet zu zwei betreut.
Kontaktfreudigkeit ist hilfreich, denn der Aufbau eines guten Verhältnisses zum Beispiel mit den Hofbesitzern erleichtert die Arbeit ungemein. Zudem erhält man gelegentlich Hinweise auf weitere Eulenvorkommen in der Nähe.
Wichtig ist auch der fachliche Austausch mit anderen Gebietsbetreuern. Aus diesem Grund bietet der Landesverband jedes Jahr zusätzlich zur Jahreshauptversammlung ein gemütliches Fachtreffen an, bei dem wertvolle Erfahrungen ausgetauscht werden können.
Nisthilfen und weiteres Material werden den Gebietsbetreuern kostenlos zur Verfügung gestellt. Fahrtkosten in Höhe von momentan 20 Cent pro Kilometer werden anteilig erstattet.
Wer sich nicht scheut, je nach Eulenart, auf Bäume zu klettern oder auf Dachböden den Nistkasten mittels Leiter zu kontrollieren, auf den wartet hier ein interessantes und außergewöhnliches Hobby.
Aktuell werden für einige Gebiete im Kreis Segeberg Unterstützungen für bereits tätige Gebietsbetreuer und zusätzliche Gebietsbetreuer gesucht. Weitere Infos gibt es über die Homepage des Landesverbandes auf www.eulen.de und bei Dirk-Peter Meckel (Telefon 0 48 92 / 85 94 06, E-Mail: Peter.Meckel@freenet.de).