Golf als Inklusionssport
Wensin (mq). Wenn Dieter Lutz von den Special Olympics in Berlin erzählt, dann sind all die schönen Erlebnisse sofort wieder präsent. Kein Wunder, denn seine Tochter Stefanie gewann bei dem sportlichen Großereignis für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung die Bronzemedaille im Golf. „Sie hatte Gegnerinnen aus der ganzen Welt“, schwärmt Dieter Lutz von der Atmosphäre in der Bundeshauptstadt. Er ist auch Landeskoordinator Golf im Team der Special Olympics Schleswig-Holstein.
Stefanie Lutz ist Mitglied der Inklusion-Golfgruppe im Golfclub Curau, geht dort regelmäßig ihrem Sport nach. Und vielleicht bringt auch der Golfclub Segeberg irgendwann einen Medaillengewinner heraus. Der Anfang ist gemacht. Denn im Rahmen des Projektes Abschlag Golf des Deutschen Golfverbandes war eine Gruppe der Segeberger Wohn- und Werkstätten zu Gast auf der Anlage in Wensin.
„Ich habe den NDR-Bericht über die Curauer Inklusion-Golfgruppe gesehen“, sagt Kathrin Harms, Bereichsleiterin Berufsbildungsbereich und Ambulanter Bildungsbereich des Landesvereins. Darauf hin hat sie Kontakt zu Clubsekretärin Sandra Hintz aufgenommen und den Besuch auf den Weg gebracht. 22 junge Frauen und Männer waren schließlich in Wensin vor Ort. In fünf Gruppen absolvierten sie Übungseinheiten auf der Driving Range, beim Putting sowie beim Dartgolf und spielten zudem zwei Bahnen. Begleitet wurden sie von Mitgliedern des Golfclubs Segeberg.
Berndt Schulke übernahm eine Gruppe, hatte viel Spaß mit seinen Schützlingen. „Jeder Ball, der getroffen wurde, war ein Highlight. Und wir hatten viele Highlights“, sagte Schulke. Zu seiner Gruppe gehörte auch Justin Bettac. Der 26-Jährige war mit großem Eifer dabei und ließ Talent erkennen. „Es ist schön, Golf auszuprobieren“, sagte Justin Bettac, der schon Fußball gespielt hat und im Taekwondo aktiv war. „Ich kann mir gut vorstellen, öfter Golf zu spielen“, zog er eine positive Bilanz des Vormittags. „Da sind einige Naturtalente dabei“, freute sich der Vizepräsident Heinz Parchmann über die Aktion. Wenn es gewünscht sei, müsse der Golfclub Segeberg ein Modell entwickeln, mit dem auch ein Inklusionsgruppe in Wensin aktiv sein könnte. Zum Abschluss der Aktion wurden alle Teilnehmer in der Gutsküche zum Essen eingeladen – auch mit Unterstützung der Fördervereins.