Interaktives Kunstprojekt: Wünsche, bevor das Leben zu Ende ist

Bad Segeberg (em). Drei Wochen lang lädt die Before-I-Die-Wand alle Menschen in der Innenstadt dazu ein, innezuhalten und ihre Träume und Wünsche für ihr künftiges Leben darauf zu schreiben. Umgesetzt wird das weltweite Projekt in Bad Segeberg von einer Kooperation zwischen dem Palliativnetz Travebogen und dem Hospizverein Segeberg.

Auch im Alltag arbeiten beide ambulanten Dienste eng zusammen, um den unheilbar erkrankten Menschen am Lebensende eine ganzheitliche Versorgung und Begleitung anbieten zu können. So passt auch dieses Projekt gut zu ihrem gemeinsamen Anliegen, den Tod in der Gesellschaft wieder als Teil des Lebens zu sehen.

Ines Vogelmann, Koordinatorin des Hospizvereins Segeberg, erzählt von einem beeindruckenden Gespräch mit einem Ehepaar vor einiger Zeit: „Sie blickten auf ein erfülltes Leben zurück, obwohl die unheilbar kranke Frau erst 50 Jahre alt war. Unsere Bucketlist ist kurz, sagten sie. Sie hätten die meisten Dinge, die ihnen im Leben wichtig waren, nicht lange aufgeschoben.“ So bewusst blicken wohl nur wenige Menschen auf die Endlichkeit des Lebens. Hier setzt auch die Idee von der amerikanischen Künstlerin Candy Chang an, die sensibilisieren möchte für das, was für uns jeweils wirklich zählt im Leben. Dazu gehört ihrer Ansicht nach auch der Tod und der Austausch darüber. „Um das Thema auch bei uns auf kreative Weise in die Öffentlichkeit zu bringen, hat unser Kollege die Wand der Künstlerin nachgebaut“, berichtet Kerstin Mielke, die Bereichsleistung des Segeberger Teams im Palliativnetz Travebogen. Die Wand ist noch bis Montag, 29. Juli, auf der Wiese vor der Marienkirche (Ecke Richtung Kalkberg) aufgestellt und für alle frei zugänglich. Dort sind auch nähere Informationen über die Arbeit der beiden Dienste zu finden.