Jagdverein Bornhöved feiert 100-jähriges Bestehen Hege und Pflege ist oberstes Gebot
Bornhöved (ohe). 15 Landbesitzer aus Bornhöved taten sich 1923 zusammen, um den Jagdverein Bornhöved zu gründen. Johannes Hein, der Vertrauensmanns des Bauernvereins, hatte die Vereinsgründung angeregt. Hinrich Saggau wurde damals zum Vorsitzenden gewählt.
100 Jahre ist die Vereinsgründung heute her. Das feierten die zehn Mitglieder des heutigen Jagdvereins Bornhöved mit rund 60 Gästen bei einem Grillfest im Gasthof Voß in Schmalensee. Bornhöveds Bürgermeister Hans Georg Kruse und sein Trappenkamper Kollege Harald Krille gratulierten ebenso wie Kreisjägermeister Klaus Rathje.
„100 Jahre Jagdverein Bornhöved bedeutet auch, eine 100-jährige Tradition zu bewahren. Traditionen und Brauchtümer der Jagd sind uralt“, erklärte Jäger Hans-Werner Hauth in seiner Rede während der Jubiläumsfeier. Er erinnerte an die Anfangszeiten des Jagdverein. Damals musste jeder Jäger jährlich mindestens fünf Krähen und fünf Elstern erlegen. Jagdvergehen konnten mit 30 Litern Bier geheilt werden.
Während des zweiten Weltkrieges kam die Jagd zum Erliegen. Erst 1948 wurden Jagdwaffen wieder freigegeben.
Oberstes Gebot der Jäger ist Hegen und Pflegen, betonte Hans-Werner Hauth. Aktuell brachten die Jäger Warnreflektoren an den am meist befahrenden Straßen an und brachten Fasanenschütten aus. Im vergangenen Jahr pflanzten die Jäger Obstbäume Die Maßnahmen zeigen erste positive Wirkung.
Vor 100 Jahren gab es noch Rotwild in dem 900 Hektar großen Bornhöveder Jagdrevier. Heute sind hauptsächlich Rehwild, Wildschweine und Damwild in den Revier anzutreffen. Immer mehr eingewanderte Tierarten wie Marderhunde und Waschbären verändern das Zusammenspiel der Wildtiere. Auch Nutria treffen die Jäger immer häufiger an. Wie vor 100 Jahren kann nur der im Bornhöveder Jagdverein Mitglied werden, der dort auch wohnt. In dem einstigen reinen Männerverein sind heute ein Drittel Frauen.