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von Gerald Henseler

Jetzt gibt es Spargel

Ute Volquardsen, die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, stach den ersten Spargel der Saison auf dem Hof von Timm Schümann (li.). Andreas Löding (re.)ist Vorsitzender des Arbeitskreises Spargel. Foto: ohe

Hasenmoor (ohe).  Timm Schümann baut seit 36 Jahren Spargel an. Und doch ist der erfahrene Landwirt aus Hasenmoor jedes Jahr aufs Neue nervös, wenn die Saison beginnt. Dann streift er über seine 45 Hektar großen Felder und hält Ausschau nach den ersten zarten Spitzen des edlen Gemüses. Am vergangenen Donnerstag war es endlich so weit: Unter den schützenden Folien entdeckte Schümann den ersten Spargelkopf. Die Erleichterung war groß – er jauchzte vor Freude und konnte endlich wieder ruhig schlafen.

Saisonhöhepunkt
an den Feiertagen

„Der Spargel ist eine Diva“, sagt Schümann. „Mal wächst er gar nicht, dann wieder zehn Zentimeter an einem Tag.“ Überraschend: Ausgerechnet an den Stellen, wo er mit den ersten reifen Stangen gerechnet hatte, blieb der Spargel aus. Für den offiziellen Startschuss der Saison musste daher Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, zum abgelegensten Feld des Betriebs fahren. „Wir haben vor Ostern den ersten Spargel – das ist eine gute Nachricht“, so Volquardsen erfreut.

Feiertage und Wochenenden sind für die Spargelbauern im Land besonders wichtig – dann landet das edle Gemüse besonders häufig auf den Tellern. Montags und dienstags hingegen ist die Nachfrage deutlich geringer. Darauf hat sich die Branche eingestellt: Die Felder sind mit speziellen schwarz-weißen Folien abgedeckt, die das Wachstum regulieren. Liegt die schwarze Seite oben, wird mehr Wärme gespeichert – das beschleunigt das Wachstum. Wird weniger Spargel benötigt, kehrt man die weiße Seite nach oben. „Das kann beim Ertrag einen Unterschied von etwa einem Drittel machen“, erklärt Schümann.

Für viele Verbraucher ist Frische das entscheidende Kriterium beim Spargelkauf – gefolgt von der Herkunft. In kaum einem anderen Bereich achten Kunden so stark auf Regionalität. In Schleswig-Holstein stammt rund 85 Prozent des konsumierten Spargels aus dem eigenen Bundesland. „Das ist bundesweit einzigartig“, betont Ute Volquardsen.

Die Ernte und Vermarktung von Spargel sind arbeitsintensiv. Löhne stellen den größten Kostenfaktor dar – entsprechend sensibel reagieren die Preise. In diesem Jahr rechnet Schümann mit stabilen Marktbedingungen. Während es kaum Schwierigkeiten gibt, Erntehelfer zu finden, gestaltet sich die Suche nach Verkaufspersonal schwieriger. „Der ein oder andere Verkaufsstand wird deshalb nicht täglich geöffnet sein“, berichtet Andreas Löding, Vorsitzender des Arbeitskreises Spargel.

Zu Ostern rechnet Timm Schümann mit einer Tagesernte von zwei bis drei Tonnen Spargel – allein auf seinem Hof. Doch die Saison hat ein festes Ende: Am 24. Juni ist Schluss. Danach brauchen die Pflanzen eine Erholungsphase. Wer dann weitersticht, riskiert die nächste Ernte. „Man sticht den Spargel tot“, bringt es Schümann auf den Punkt.

Frischer Spargel
in der Region

Frischen Spargel aus der Region bietet ab sofort auch der Hornbrooker Hof an. Ein Verkaufsstand befindet sich direkt an der B 432 zwischen Bad Segeberg und Klein Rönnau – gut erreichbar für alle Genießer des königlichen Gemüses.