Jugendbauhütte hilft bei der Sanierung der Wollspinnerei
Bad Segeberg (ohe). 19 junge Leute arbeiteten in der vergangenen Woche an der Sanierung der ehemaligen Wollspinnerei Blunck. Sie soll zu einem Museum werden. „Jetzt sieht man, wie es vorangeht“, freut sich Anne-Katrin John, die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Wollspinnerei Blunck.
Die jungen Männer und Frauen leisten ihr soziales Jahr in der Denkmalpflege bei der Jugendbauhütte Lübeck. Sie sind bei verschiedenen Institutionen in ganz Schleswig-Holstein tätig. In der Bad Segeberger Wollspinnerei trafen sie sich zu einem Seminar und gemeinsamen Arbeitseinsatz. Unter fachlicher Anleitung besserten sie Mauerwerk am Kesselhaus aus, erneuerten Teile des Dielenbodens, bauten Regale um und inventarisierten Lagerbestände.
„Hier liegt noch sehr viel Wolle“, sagt Anne-Katrin John und durchstöbert die Regale im Lager. Einiges will der Verein davon im zukünftigen Museum zeigen. doch was im Überfluss da ist, könne auch verkauft werden, meint die stellvertretende Vorsitzende. Ein Filmteam des NDR begleitete die jungen Handwerker bei ihrer Arbeit.
Vor 16 Monaten hatte der Förderverein 1,2 Millionen Euro für die geplante Sanierung zusammen. „Damit werden wir nicht mehr auskommen“, meint Projektbotschafter Franz Thönnes. Nach jüngsten Schätzungen wird sich die Sanierung um etwa 500.000 Euro verteuern. Trotzdem will der Verein noch in diesem Jahr mit den Arbeiten beginnen. „Wir stellen in diesen Tagen den Bauantrag“, sagt der Vereinsvorsitzende Stephan Reuß. Bei der Sanierung konzentriert sich der Verein jetzt auf den Kernbereich. Das Gebäude mit dem Café Spindel und ein benachbartes kleineres Nebengebäude bleiben zunächst außen vor. Finanziell abgesichert ist die Maschinensanierung, die in einem nächsten Schritt erfolgen soll.
Besichtigen kann man die 170 Jahre alte Wollspinnerei Blunck schon jetzt. Nach telefonischer Absprache unter der Rufnummer 0 45 51 / 22 09 bietet der Förderverein Führungen an. Von Juni bis September ist die Wollspinnerei Blunck regelmäßig mittwochs ab 15 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet fünf Euro, Schüler zahlen zwei Euro.