Landesmuseum Schloss Gottorf will Fossemers Werke zeigen: Bilder, die im Licht leben

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von Gerald Henseler

Landesmuseum Schloss Gottorf will Fossemers Werke zeigen: Bilder, die im Licht leben

Die Glasmalereien von Uwe Fossemer beginnen im Licht zu leben. Mit seiner ganz eigenen Technik schafft der Itzstedter Künstler malerische Effekte. Foto: ohe

Itzstedt (ohe). An dem schattigen Platz im Wintergarten wirkt das Glasbild von Uwe Fossemer noch sehr zurückhaltend. Doch im Sonnenlicht beginnt es zu leben. Viele kleine gelbe Punkte glitzern dann in den dunklen  Gläsern. In traditioneller Manier hat die in Form geschnittenen Gläser mit Bleiruten verbunden. Doch in der Glasmalerei geht der Itzstedter Künstler einen ganz eigenen Weg. Er ersetzt den Pinsel durch feine Diamantschleifköpfe. Mit ihnen schleift er seine Motive unterschiedlich tief in den farbigen Überfang der Gläser. so verändert er die Intensität der Farbwirkung.

„So entstehen malerische Effekte, die weit über die traditionellen Möglichkeiten der Glasmalerei hinausgehen“, erklärt Professor Dr. Ulrich Schneider vom Landesmuseum Schleswig-Holstein. Er ist Kurator für den Bereich Kunsthandwerk und Design im Landesmuseum Schloss Gottorf. In einer neuen  Abteilung des Museums will er mehrere Werke  des Itzstedter Künstlers zeigen. „Die Arbeiten von Uwe Fossemer ergänzen die Sammlungen des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in zweierlei Hinsicht: Da ist auf der einen Seite die  spannende, technisch anspruchsvolle Neuinterpretation des Begriffs der Glasmalerei, zu der es bislang in den Sammlungen des Museums keinerlei Entsprechung gibt.  Da ist auf der anderen Seite eine inhaltliche Auseinandersetzung mit zentralen  religiös-philosophischen Fragestellungen des Menschseins. Gerade letztere drängen sich im Zeitalter des Anthropozäns in unsere Wahrnehmung, weshalb es von größer Bedeutung ist, dass sich dieser gesellschaftliche Diskurs auch in den Exponaten der Sammlungen der Landesmuseen widerspiegelt“, schreibt Ulrich Schneider. Fossemer setzt sich in seinen Werken mit der Fragestellung: Wo komme ich her? wo gehe ich hin auseinander. Die Idee von einem Gott fasziniert ihn dabei ebenso wie die vom Urknall.

„Das ist eine fantastische Bestätigung und Wertschätzung meiner Arbeit“, freut sich Uwe Fossemer. Der 79-Jährige ist glücklich, dass seine Werke im Landesmuseum einem großen Publikum gezeigt werden. „Ich habe immer das getan, was ich wollte und habe die Kraft gehabt, mit meinen Entwürfen zu überzeugen“,  sagt Fossemer.

Auch im Deutschen Glasmalerei-Museum in Linnich werden Fossemers Werke demnächst zu sehen sein. Museumsdirektorin Luzia Schlösser begeistern Fossemers Werke durch ihre ungeheure Farb-Brillanz.


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