Mikkel Zankel fährt allen davon
Tensfeld (mq). Bei Familie Zankel aus Tensfeld steht der Motorsport an erster Stelle. Schon Stefan Zankel war erfolgreicher Motocrosser, Großvater Heinz fuhr Grasbahnrennen, Vater Holger ist erster Vorsitzender des MCE Tensfeld und fuhr im Motocross ebenfalls schleswig-holsteinische und norddeutsche Titel ein. Da wundert es nicht, dass mit Stefan Zankels Sohn Mikkel ein großes Talent heranwächst. Der Sechsjährige mischt schon heute die ältere Konkurrenz auf und sicherte sich in der 50-ccm-Klasse vorzeitig die norddeutsche Schüler-Meisterschaft – und das in seiner ersten Saison.
„Unsere Familie hat Benzin im Blut“, scherzt Mutter Laureene. Sie fiebert bei allen Rennen mit, wenn Mikkel auf der KTM über die Motocross-Strecken rast – in der Spitze schneller als 70 Stundenkilometer. Die Sprünge sind schon bis zu zehn Meter weit. „Vor allem beim Start ist es sehr spannend“, sagt Laureene Zankel. Trainiert wird Mikkel von seinem Vater Stefan, der im vergangenen Jahr seine aktive Karriere beendet hat. Wenn es an den Wochenenden mit Transporter und Wohnwagen an die Rennstrecken im ganzen Norden geht, sind auch Mikkels Schwester Pauline (11) und Bruder Lønne (4) dabei. Lønne ist schon mit einem Elektro-Laufrad unterwegs und will später auf jeden Fall Rennen fahren.
Das ist aber erst ab einem Alter von sechs Jahren möglich. „Mikkel sitzt schon auf dem Motorrad, seit er drei Jahre ist“, sagt Stefan Zankel, der im MCE Jugendwart ist und seinem Sohn ein außergewöhnliches Talent attestiert. „Mikkel fährt für sein Alter sehr sicher. Er schaut sich alles an, was mit Motocross zu tun hat, das ist sein Leben“, sagt der Trainer und Vater. „Ich mag die Sprünge besonders gerne“, sagt das Talent und dreht schnell noch eine Runde auf der Cross-Strecke für den Nachwuchs.
Am kommenden Wochenende steht das letzte Rennen in Mölln an, dann wird sich Mikkel gegen die 20 meist älteren Konkurrenten auch die schleswig-holsteinische Meisterschaft sichern. „Das ist nur noch eine Formsache“, sagt Stefan Zankel, der Ende des Monats einen Höhepunkt der Saison vor sich hat. Dann fährt Familie Zankel nach Thüringen, wo der Bundesendlauf steigt. „Dabei starten aus jedem Bundesland die besten drei und ermitteln den Bundessieger“, sagt Stefan Zankel. Er hofft, dass Mikkel unter den ersten zehn landet. „Die Konkurrenz ist schwer einzuschätzen.“
Zwei Mal in der Woche trainiert Mikkel auf der Anlage des MCE in Tensfeld. „Dann üben wir Kurventechnik oder wie man auf dem Motorrad steht und sich bewegt“, sagt der Coach. Mikkels Vorbild ist der Lette Janis Reisulis. Der 16-Jährige ist sehr erfolgreich unterwegs, wurde kürzlich Junioren-Vizeweltmeister in der 125-ccm-Klasse.