Mit KI, Social Media und Wertschätzung: Das Handwerk der Zukunft

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von Gerald Henseler

Mit KI, Social Media und Wertschätzung: Das Handwerk der Zukunft

Die Bundes- und Landessieger im Leistungswettbewerb der Handwerksjugend wurden geehrt.

Bad Segeberg (em). Der effiziente Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Zeiten von Fachkräftemangel, die mediale Präsenz von Handwerksbetrieben und die Sicherung von Mitarbeitern waren Themen beim 46. Neujahrsempfang der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein.

Rund 130 Vertreter aus dem Handwerk, der Politik, Verwaltung und Wirtschaft trafen sich beim 46. Neujahrsempfang der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein im Vitalia Seehotel in Bad Segeberg. Nach einem Video-Grußwort des Wirtschaftsministers Claus Ruhe Madsen  machte Kreishandwerksmeister Lars Krückmann deutlich, womit sich das Handwerk auseinandersetzen muss. Krückmann: „Die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Fachkräftesicherung werden weiterhin im Fokus stehen. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, das Handwerk zukunftsfest zu machen – durch die Förderung junger Talente, die Nutzung moderner Technologien und die Stärkung unserer regionalen Netzwerke.“

Fachkräfte sichern

Dass auch das Handwerk vom Einsatz der KI profitieren kann, machte der Präsident der Handwerkskammer Lübeck, Ralf Stamer, deutlich, er sagte: „Das Handwerk wird auch in Zukunft gebraucht und einen goldenen Boden bieten. Dabei wird die KI – sinnvoll eingesetzt – gerade bei weniger Mitarbeitern effizient unterstützen können.“ Der Präsident des Handwerks Schleswig-Holstein, Björn Felder, ergänzte: „Die KI ist auch im Handwerk sehr hilfreich, aber nicht das Nonplusultra.“ Außerdem machte er auf die Gefahr von Fake News und Datenschutzverstößen aufmerksam. Stamer kritisierte zudem den schleppenden Internetausbau, sodass eine lückenlose Kommunikation innerhalb Deutschlands und Europas nicht absehbar sei.

In seinem Vortrag erklärte Robin Burmeister, wie es ihm gelingt, junge Menschen für seinen Betrieb zu gewinnen und zu halten. „Ich glaube, der Fachkräftemangel ist auch ein hausgemachtes Problem“, so der stellvertretende Landesinnungsmeister der Glaserinnungen. Er lege weniger Wert auf eine schriftliche Bewerbung als auf ein persönliches Gespräch mit einem anschließenden Praktikum. Um Aufmerksamkeit zu bekommen, setze er auf digitale Präsenz.

Der Glasermeister brach eine Lanze für die junge Handwerker-Generation und betonte die Bedeutung eines wertschätzenden Umgangs mit dem Nachwuchs: „Wer auf den Einzelnen eingeht, dessen Stärken erkennt und ihn entsprechend einsetzt, das Gespräch sucht und offen für Veränderungen ist, erhält eine höhere Loyalität seiner Mitarbeiter.“

Regine Schlicht, Leiterin des Europin Digital Innovation Hub in Schleswig-Holstein, erklärte, dass das Handwerk sich offener zeigen müsste für KI-Anwendungen: „Das Handwerk ist auch nicht anders als andere Unternehmen. Auch im Handwerk kann ebenso die Effizienz gesteigert und die Materialverschwendung minimiert werden.“ Sie betonte: „Jeder braucht Social Media, jeder sollte medial erreichbar sein. KI ist kein Hexenwerk.“

Besondere Ehrung

Eine besondere Ehrung wurden Günther Stapelfeldt, Gas-und Wasserinstallateurmeister aus Norderstedt, sowie Dieter Bendfeldt, Maler-und Lackierermeister aus Neumünster, zuteil: Sie bekamen von Ralf Stamer den Goldenen Meisterbrief überreicht, weil sie vor mindestens 50 Jahren ihre Meisterprüfung absolviert haben. Der Kammerpräsident lobte außerdem das außergewöhnlich hohe Engagement der beiden: „Beides, sowohl der Meistertitel als auch das Ehrenamt, gehören zum Handwerk. Ehrenamtsträger sind unverzichtbar. Ihre Tätigkeit ist immens wichtig und die tragende Säule der gesamten Handwerksorganisation. Ohne Sie würde die handwerkliche Selbstverwaltung nicht funktionieren.“

Dieter Bendfeldt hat sich über 30 Jahre als Lehrlingswart engagiert und zudem drei Jahre als stellvertretender Obermeister. Günther Stapelfeldt hatte zahlreiche Ehrenamtsposten inne, darunter den des Obermeisters der Innung Sanitär, Heizung, Klima im Kreis Segeberg, er war Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein und ist Ehrenpräsident der Handwerkskammer Lübeck.

Gebührende Ehre empfing auch der Nachwuchs: Zehn junge Handwerker aus Mittelholstein, die im Leistungswettbewerb auf Landes-und Bundesebene erste und zweite Plätze erlangt haben, bekamen Auszeichnungen sowie von der Kreishandwerkerschaft und Partnern Präsente.


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