Mit Rad und Kind ans Nordkap

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von Gerald Henseler

Mit Rad und Kind ans Nordkap

Lucia Rau ist mit dem Fahrrad und ihrem dreijährigen Sohn Mias im Anhänger unterwegs zum Nordkap.Foto: privat

Bad Segeberg (ohe). Über 800 Kilometer ist Lucia Rau mit ihrem Sohn Mias schon geradelt. Zweieinhalb Wochen benötigten sie für die Strecke von München nach Bad Segeberg. Die deutlich längere Tour haben die beiden noch vor sich. Sie wollen durch Schweden bis ans Nordkap in Norwegen fahren. Bis Ende August haben die beiden Zeit. Dann wollen sie zurück in München sein, wo Mias endlich einen Kindergartenplatz bekommen hat.

Lucia Rau sucht nach einer Veränderung in ihrem Leben.  „Du bist ein Idiot, wenn du alles lässt wie es ist und glaubst, es würde sich etwas ändern“, meint sie. Auf ihrer Reise mit dem dreieinhalbjährigen Mias hat sie bislang nur positive Erfahrungen gemacht. Immer wieder trifft sie Menschen, die sie ein Stück begleiten. Sie möchten etwas von ihrem Abenteuergeist schnuppern und sind neugierig. „Das waren alles interessante Menschen, die ich vermutlich nur einmal in meinen Leben getroffen habe und nie wieder sehen werde“, sagt Lucia Rau.

Ihre Übernachtungsmöglichkeiten findet Lucia Rau auf der Online-Plattform www.1nitetent.com. Da stellen Privatleute Reisenden einen Platz zum Zelten auf ihrem Grundstück zur Verfügung. Oft haben Lucia und Mias in Gärten gezeltet. „Wir haben auch im Baumhaus, in einer Sauna und einer Scheune geschlafen“, berichtet Lucia Rau. Deutschland hat sie auf ihrer Reise ganz anders kennengelernt. „Ich habe erlebt, wie sich der Dialekt von Region zu Region langsam verändert“, sagt sie. Und auch die Bezeichnungen Thüringer Wald und Norddeutsche Tiefebene haben jetzt eine ganz andere Bedeutung für sie. Mias liebt die Reise. Er ist begeistert von den vielen Wildtieren, die er in der Natur entdeckte. Meistens gefällt es ihm an den Übernachtungsorten so gut, dass er gern noch etwas länger bliebe. Auf der Tour hat er auch das Radfahren gelernt. „Leider hat man uns sein Kinderrad in Hamburg gestohlen“, ärgert sich Lucia Rau. Deshalb fährt Mias nun den Rest der Strecke im Fahrradanhänger mit.

Immer wieder stoppen Lucia Rau und ihr Sohn Mias bei Freunden. Auch in Bad Segeberg  sind sie bei einem Freund untergekommen und legten einen Ruhetag ein: Zeit zum Wäschewaschen, Organisieren und Erholen bevor es nach Travemünde auf die Fähre nach Trelleborg geht.

Wie es in Schweden weitergeht, weiß Lucia noch nicht. Auf der Website www.1nitetent.com gibt es in Schweden keine Angebote. Freunde hat Lucia Rau hier auch nicht. Dafür darf man in Schweden wild zelten. Auch über die Radwegesituation macht sich Lucia Rau Gedanken. Mit ihrem Rad und Mias Anhänger dahinter meidet sie Schotterwege. Radwege neben den Straßen sind in Schweden selten. Lucia hofft daher auf rücksichtsvolle Autofahrer.

Über einen Messengerdienst ist sie mit einer Bekannten in Kontakt. Die ist mit ihrem Rad in Portugal gestartet und will ebenfalls zum Nordkap. „Sie ist uns immer ein bisschen voraus“, sagt Lucia Rau. So erhält sie manch hilfreiche Information.

Lucia Rau berichtet in ihrem Instagram Account instagram.com/nuclearhuhn über ihre Reise. Über die Seite können Interessenten auch mit ihr in Kontakt treten.


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