Mutter beklagt sich über Unterrichtsausschluss ihres Sohnes

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von Gerald Henseler

Mutter beklagt sich über Unterrichtsausschluss ihres Sohnes

Danny und seine Mutter Regina Siemers halten die Ordnungsmaßnahmen der Grundschule Fahrenkrug für unangemessen. Foto: ohe
Danny und seine Mutter Regina Siemers halten die Ordnungsmaßnahmen der Grundschule Fahrenkrug für unangemessen. Foto: ohe

Wahlstedt (ohe). Deutsch, Englisch und Kunst standen noch auf dem Stundenplan von Danny Siemers. Doch der Drittklässler musste nach der ersten großen Pause nach Hause gehen. Viele hätten sich über den frühen Schulschluss gefreut. „Ich gehe gern zur Schule. Deutsch ist mein Lieblingsfach“, sagt Danny. Er hätte gern im Deutschunterricht seine Geschichte über den Bananendieb und seine zwei Freunde vorgelesen.

Nach einer Rangelei auf dem Schulhof schloss die Schule Danny vom Unterricht aus. „Keiner der Lehrer hat gesehen, was passiert ist“, behauptet Danny. Er wirft seinem Mitschüler vor, den Streit begonnen zu haben.  Seine Mutter Regina Siemers hält die Maßnahme für unangemessen. Sie will sich einen Anwalt  zur Hilfe holen und gegen die Ordnungsmaßnahme klagen. Regina Siemers ärgert sich unter anderem darüber, dass zwei Mitschüler, die ebenfalls an der Rangelei beteiligt waren, weiter am Unterricht teilnehmen durften, ihr Sohn aber ausgeschlossen wurde.

Sein Zeugnis zeigt Danny gern. Drei Zweien, vier Dreien und eine Vier sind darauf zu lesen. „Danny ist ein guter Schüler“, meint seine Mutter. Ein Musterschüler ist er allerdings nicht. Mit dem Zeugnis erhielt Danny auch eine schriftliche Missbilligung. Auch darin geht es um eine verbale und körperliche Auseinandersetzung bei einem Fußballspiel während der Pause.

Kirsten Lubinus möchte zu dem konkreten Fall aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht Stellung nehmen. „Dass ein Schüler vom Unterricht ausgeschlossen werde, sei ein absoluter Ausnahmefall“, erklärt die Schulleiterin. „Wir suchen immer das Gespräch und bemühen uns zusammen mit den Eltern um eine Lösung.  Dabei steht Pädagogik im Vordergrund“, versichert sie. Es gebe aber Fälle, in denen Kinder nicht mehr auf Lehrkräfte reagieren. Die Grundschule Fahrenkrug sei ein Ort, an dem sich Kinder wohlfühlen, versichert Kirsten Lubinus.  Dabei müssten nicht alle gleicher Meinung sein. Schon das Symbol der Schule, ein Baum mit bunten Blättern, zeige, dass Unterschiede hier willkommen sind. Ordnungsmaßnahmen würden nur zum Wohle der Schüler verhängt, so Lubinus.

Schulrat Odert Schwarz kennt den Vorfall nicht. „Ordnungsmaßnahmen sind immer von dem Einzelfall abhängig“, sagt der Schulrat. Er ist sich sicher, dass die Lehrkräfte für ihre Entscheidung gute Gründe haben. Der Vorfall auf dem Schulhof allein müsse dafür nicht allein ausschlaggebend sein.


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