Neuer Beruf soll Ärzte entlasten

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von Gerald Henseler

Neuer Beruf soll Ärzte entlasten

Annika Sillmann möchte als Physician Assistant Ärzte unterstützen. Foto: hfr

Wittenborn (ohe). Es ist nicht leicht, einen Hausarzt zu finden. Das stellte Annika Sillmann fest, als sie nach Wittenborn zog. Noch steigt die Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland. Doch die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. med. Ellen Lundershausen, warnt: „Uns werden die Ärzte ausgehen.“ Ärzte der geburtenstarken Jahrgänge gehen jetzt in den Ruhestand.  Immer weniger werden ausgebildet.

Annika Sillmann brachte das auf die Idee zu studieren. Sie ist stellvertretende Stationsleiterin auf einer Intensivstation für Frühchen in Hamburg und seit neun Monaten selbst Mutter.

„Die lange Studienzeit hat mich von einem Medizinstudium abgeschreckt“, sagt Annika Sillmann. Stattdessen hat sie sich für den Studiengang zum Physician Assistant (Arztassistent) eingeschrieben. Dieser neue Beruf im deutschen Gesundheitswesen soll Ärzte entlasten. In den USA und angloamerikanischen Staaten gibt es diesen medizinischen Assistenzberuf schon seit Jahrzehnten. Auch in den Niederlanden unterstützen Physician Assistant seit mehr als 15 Jahren Ärzte.

Physician Assistants (PA) fungieren als Bindeglied zwischen Patientinnen und Patienten auf der einen Seite und den Ärztinnen und Ärzten auf der anderen Seite. Konkret kann das ärztliche Personal Aufgaben wie die Patientenaufklärung oder die Erhebung der Krankengeschichte an die PAs delegieren, die Ärzte können sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.

„Leider ist dieser Beruf noch zu wenigen Ärzte und Kliniken bekannt“, sagt Annika Sillmann. Am liebsten würde sie nach Abschluss ihres Studiums in einer Allgemeinmedizinischen oder Facharztpraxis arbeiten.

Sie glaubt, so dem Ärztemangel auf dem Lande entgegenwirken zu können. PAs absolvieren eine breite medizinische Basisausbildung in Theorie und Praxis. Sie können keinen Arzt oder keine Ärztin ersetzen, aber viele delegierbare Aufgaben abnehmen und somit wertvolle Unterstützung leisten.

In Schleswig-Holstein bieten unter anderem die Westküstenkliniken in Heide den Studiengang zum Physician Assistant an. „Bislang wissen viel zu wenig junge Leute von der Möglichkeit“, meint Annika Sillmann. Sie ist unter der Rufnummer 01  76 /72  90  77  07 und per E-Mail an annika.guttmann@web.de zu erreichen.

 


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