Obdachloser freut sich über Hilfe von Spaziergängern
Bad Segeberg (ohe). Es sind drei Grad plus – mild für einen Wintertag. Lasse Rautenberg hat schon kältere Tage hinter sich. Seit vier Jahren lebt der 32-Jährige auf der Straße. Vor drei Wochen suchte er sich einen Schlafplatz unter einem Dach am Wanderweg am Großen Segeberger See.
„Das ist alles cool hier. Die Leute machen sich viel zu viele Sorgen“, meint Lasse Rautenberg. Er ist freundlich, unterhält sich gern, wenn man ihn anspricht. Viele Spaziergänger bringen ihm warme Kleidung, Schlafsäcke und etwas zu essen. „Die sind alle sehr nett“, freut sich der Obdachlose.
Klar, er träumt von einem Dach über dem Kopf und einem beheizten Zimmer. Zurzeit sei alles sehr schwierig, sagt der Obdachlose. Wie kam er in diese Lage? „Das ist eine sehr lange Geschichte“, sagt Lasse Rautenberg. Er mag nicht ins Detail gehen. Drogen spielten dabei eine große Rolle.
Lasse Rautenberg arbeitete zuvor als Küchenhilfe auf dem Campingplatz am Klüthsee. Auch jetzt würde er gern wieder arbeiten, doch ihm fehlt die Perspektive. „An sich ist alles wunderbar. Ich komme hier klar. Wenn ich mich flach hinlege, spüre ich wenig von der Kälte“, erklärt er. Lasse Rautenberg trägt Pullover und Jacken in mehreren Schichten übereinander. Nachts hüllt er sich in mehrere Schlafsäcke auf einer isolierenden Unterlage. „So stirbt man nicht“, meint Lasse Rautenberg.
Um ihn herum liegen Flaschen mit Milchgetränken und Limonade, eine Thermoskanne, Dosen mit Salaten, Kartoffeln und mehr. Auch eine Zahnbürste, eine Taschenlampe und ein Handfeger gehören zu seinem Besitz.