Oeringer Pferdehalter glaubt an persönlichen Angriff: Stute mit Rattengift vergiftet

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von Gerald Henseler

Oeringer Pferdehalter glaubt an persönlichen Angriff: Stute mit Rattengift vergiftet

Ina und Claus Brach aus Oering glauben, dass jemand gezielt ihre Stute vergiftet hat.Fotos: ohe
Ina und Claus Brach aus Oering glauben, dass jemand gezielt ihre Stute vergiftet hat.Fotos: ohe

Oering (ohe). Als Nadine Schnipkoweit am vergangenen Wochenende ihre Stute Leni auf der Hauskoppel besuchte, fiel ihr gleich das ungewöhnliche Verhalten des Deutschen Reitponys auf. Sie handelte schnell und rief mit ihrem Großvater Claus Brach den Tierarzt. Der diagnostizierte eine Vergiftung des Tieres und riet Nadine Schnipkoweit, sofort in die Tierklinik zu fahren. In der Wahlstedter Klinik stellten die Ärzte eine Vergiftung mit Rattengift fest. Bei Pferden sind ist diese Art der Vergiftung sehr selten. Daher hatte die Klinik nur kleine Mengen des Gegengiftes. „Wir haben überall herumtelefoniert. n einen Kieler Krankenhaus haben wir schließlich eine ausreichende Menge des Gegengiftes bekommen“, berichtet Ina brach, die Mutter von Nadine Schnipkoweit.

Claus Brach hat inzwischen die Pferdebox auf seinem Hof in Oering durchsucht. Er fand Beutel von Rattengiftködern in der Box. „Die muss dort einer ausgelegt haben“, sagt Claus Brach. Auf seinem Hof ist kein Publikumsverkehr. Die Stute Leni ist derzeit das einzige Pferd im Stall. Claus Brach geht davon aus, dass der Täter das Rattengift versüßt und somit für Pferde schmackhaft gemacht hat. „Die Stute Leni sei bei ihrer Futterauswahl sehr wählerisch“, sagt Brach. Er vermutet, dass es jemand gezielt auf das Pferd abgesehen hat.

Im vergangenen Frühjahr erhielt Claus Brach eine anonyme Drohung. Damals ließ ein benachbarter Landwirt drei Starken (junge Kühe) auf der Hauskoppel von Claus Brach weiden. „Wenn die Starken nicht sofort verschwinden, wird dein Pony sterben“, drohte der Anrufer. Der Landwirt holte die Tiere am nächsten Tag von der Koppel.

Die Weide von Claus Brach liegt heute in einem Wohngebiet. Zu den meisten Anwohnern pflegt die Familie Brach einen freundschaftlichen Kontakt. „Viele freuen sich über den Anblick des Ponys auf der Weide“, sagt Ina Brach. Der anonyme Anrufer hat mit dem Umweiden der Starken sein vorgegebenes Ziel erreicht. Doch im vergangenen Herbst wurde der Jagdhund von Claus Brach mit Rattengift vergiftet. Er überlebte dank einer schnellen Behandlung. Auch dem Deutschen Reitpony Leni geht es wieder besser. Die Behandlungen beider Tiere kostete allerdings mehrere Tausend Euro.

Claus Brach und seine Tochter Ina haben einen Verdacht und glauben an gezielte Taten. Sicher sind sie sich aber nicht. Sie warnen daher alle Tierhalter und raten ihnen nach Giftködern Ausschau zu halten. Claus Brach vermutet, dass der Täter am vergangenen Wochenende in der Dunkelheit über die Hauskoppel zum Pferdestall gegangen ist.

Der Stute Leni geht es wieder einigermaßen gut. Am Mittwochabend holte Claus Brach das Reitpony aus der Tierklinik in Wahlstedt ab.

Ina Brach hat die Tat am Sonnabend bei der Polizei angezeigt. Die Beamten des Ermittlungsdienstes Umwelt und Verkehr beim Polizei-Autobahn- und Bezirksrevier Bad Segeberg haben die weiteren Ermittlungen übernommen. Sachdienliche Hinweise zu einem möglichen Ausbringen der rötlichen Substanz, nehmen die Ermittler unter 0  45  51 / 8  84-34  40 entgegen.

„Ähnliche Fällen haben wir aktuell nicht“, erklärt Polizei-Pressesprecher Lars Brockmann. „Vergiftungen bei Pferden können sowohl durch natürliche Ursachen (zum Beispiel Pflanzen) oder durch nicht natürliche Ursachen (zum Beispiel Gifte, Giftköder oder verdorbenes Essen)  auftreten“, führt Brockmann weiter aus. Er rät,  Koppeln oder Ställe regelmäßig zu überprüfen. „Stalltüren sollten nach Möglichkeit gegen Zutritt durch Unberechtigte geschlossen gehalten werden. Weitere Empfehlungen können hier Tierärzte geben,“ empfiehlt der Polizeibeamte

Für Tierhalter hat die Polizei weitere Tipps: Kameras oder diesbezügliche Schilder können abschreckend wirken. Wer sie installiert, muss die datenschutzrechtlichen Regelungen sind zu beachten. Hunde lassen sich dahingehend erziehen, nicht außerhalb ihres gewohnten Umfeldes zu fressen. Eine Leine schafft zusätzlich Sicherheit gegen das ungewollte Fressen in freier Natur.


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