Reimar und Hannelore Wittenberg feiern Eiserne Hochzeit: Beim Tanzen das Herz erobert
Klein Rönnau (ohe). Beim Tanzen eroberte Reimer Wittenberg das Herz seiner Frau Hannelore. Ein Freund hatte Reimar Wittenberg mit in das Tanzcafé genommen, wo seine heutige Frau mit Freundinnen tanzte. „Der Dicke soll tanzen können?“, scherzte Hannelore Wittenberg, als sie Reimer Wittenberg das erste Mal sah. „Mir gefiel Hannelore sofort. Da habe ich sie mir gegrapscht“, erinnert sich Reimar Wittenberg. „Wir haben getanzt und getanzt.“ Den Walzer links herum konnte Hannelore Wittenberg nicht gut. „Da wurde mir immer schwindlig“, erzählt sie.
Mit seiner BMW Isetta brachte Reimar Wittenberg seine Frau und ihre Freundinnen nach Hause. Am 2. Januar 1958 war das. Schon bald darauf war Hannelore Wittenberg schwanger und Reimar Wittenberg hielt bei ihrem Vater um ihre Hand an. Der empfing Reimar Wittenberg mit offenen Armen in der Familie. Zur Hochzeit versprach er dem Paar ein neues Schlafzimmer und eine Küche. „Ich hatte die besten Schwiegereltern der Welt“, sagt Reimar Wittenberg.
Er war damals Unteroffizier bei der Bundeswehr. Seine Kameraden standen für das Hochzeitspaar vor der Gertruden-Kirche in Hamburg Spalier. Eine weiße Hochzeitskutsche brachte das Paar zur Kirche.
Hannelore und Reimar Wittenberg wohnten zunächst in Hamburg und zogen später nach Bad Oldesloe. Hier waren die Wittenbergs lange im Schützenverein Redderschmiede aktiv. Das Schießen war ihr gemeinsames Hobby. Nach seinem Dienst bei der Bundeswehr war Reimer Wittenberg Gerichtsvollzieher. 1989 zogen Hannelore und Reimar Wittenberg nach Klein Rönnau. Reimar Wittenberg arbeitete an der Kasse der Karl-May-Spiele. Seine Frau Hannelore betreute das Reiter-stübchen auf dem Kastanienhof der Familie Paarmann. Später betreuten beide gemeinsam die Kantine der Karl-May-Schauspieler in der Lübecker Straße.
Zu dieser Zeit gründete Reimar Wittenberg mit anderen den Sozialverein für Hilfesuchende. Bis heute ist der 87-Jährige als Vorsitzender in dem Verein aktiv. Er hilft unter anderem bei Rentenbescheiden. „Ich bin einer, der beißt“, sagt Reimar Wittenberg und ist ein wenig stolz darauf, was er für die Hilfesuchenden bei Ämtern und Behörden erreicht hat.
Und was ist das Geheimnis der langen glücklichen Ehe? „Wir haben oft gestritten. Wenn es zu viel wurde, sind wir uns aus dem Weg gegangen“, sagt Hannelore Wittenberg. „Man muss einen Willen haben, sonst kommt man nicht voran. Das ist auch in der Ehe so“, meint Reimar Wittenberg.
Die Kinder Silvin, Ludger, Gudula und Edwin gingen aus der Ehe hervor. Dazu kommen elf Enkel. Die Zahl ihrer Urenkel kennen Reimar Wittenberg und seine Frau Hannelore nicht genau. „Wir sind eine fruchtbare Familie. Es sind mehr als zehn“, sagt er. Bei der Feier der Eisernen Hochzeit in der Klüthsee Stuuv will das Paar einmal durchzählen. Auch die ersten Ururenkel sind dann schon dabei. „Vier sind das mindestens. Es können auch mehr sein“, meint Hannelore Wittenberg.
Bevor die Familie im Gasthaus feiert, laden Hannelore und Reimar Wittenberg zum Empfang am Vormittag in ihr Haus ein.