Ringreiterinnen aus Nahe sind Landesmeisterinnen
Nahe (ohe). Fotos der vier Ringreiterinnen aus Nahe in Aktion gibt es nicht. „Wir wollten uns voll und ganz konzentrieren können“, erklärt Maike Peters. Das taten die vier Reiterinnen und sie hatten Erfolg damit. Beim Landesringreiten in Wittbek (Nordfriesland) holten Carolin Möller, Jennifer Stange, Maike Peters und ihre Tochter Lia-Rieke Peters mit klarem Vorsprung den Mannschaftstitel bei den Ringstechern.
2014 kamen die Ringreiterinnen erstmals bei einer Landesmeisterschaft auf das Siegertreppchen. Damals eroberten sie den dritten Platz. Beim nächsten Landesturnier im Jahr 2019 wurden sie Vizemeister. Jetzt stehen sie ganz oben auf dem Treppchen und nahmen den Pokal mit nach Nahe.
30 Mal galoppierte jede Reiterin auf ihrem Pferd oder Pony unter dem Galgen hindurch und versuchte, den Ring mit nur zwei Zentimetern Durchmesser mit dem kurzen Ringstecher zu treffen. Bei 120 Ritten holten die Reiterinnen aus Nahe 99 Ringe. Ihre Verfolger lagen mit 87 Ringen deutlich dahinter.
„Das ist anstrengend und erfordert höchste Konzentration“, meint Carolin Möller. Sie wurde Vizemeisterin in der Einzelwertung mit 28 von 30 Ringen. In eineinhalb Stunden absolviert jeder Reiter 15 Ritte. Dann gibt es eine Pause.
„Pferd und Reiter müssen ein gutes Team sein“, sagt Carolin Möller. Maike Peters startet schon seit 33 Jahren bei Ringreitturnieren. Ihr gefällt die tollte Gemeinschaft unter den Ringreitern. „Wir haben immer viel Spaß“, sagt sie. Maike Peters belegt in der Einzelwertung den vierten Platz (25. Ringe), Lia-Rieke Peters (24. Ringe) den achten und Jennifer Stange den 14. Platz (22. Ringe).
Zum Erfolg der vier Reiterinnen haben auch Lena-Marit Peters und Angela Lübbers beigetragen. Ohne die beiden Helferinnen hätte das Team nicht an den Start gehen dürfen. Bei den Sponsoren Sönke Horn von Der LVM-Versicherung in Lütjenburg und Heizungsbau Göttsch aus Kisorf bedanken sich die Reiterinnen. „Dank ihrer Unterstützung konnten wir einheitlich auftreten“, sagt Maike Peters. Das ist bei Mannschaftswettbewerben gewünscht.
Die schleswig-holsteinische Tradition des Ringreitens ist seit 2021 offiziell Immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Das Ringreiten entstammt der bäuerlichen Pferdewirtschaft und hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung entwickelt. Das Ringreiten ist verwandt mit dem Ringstechen im Mittelalter. Es wurde als Knappenübung bei den Rittern genutzt.