Stadt ehrte verdiente Bürger
Wahlstedt (hh). Es ist heutzutage schon etwas Besonderes, wenn sich Menschen ehrenamtlich politisch engagieren, um die Geschicke einer Stadt mit zu lenken, oder Verantwortung übernehmen für einen Verein oder Verband. Ein guter Grund für ein Dankeschön in Form von besonderen Ehrungen, die nun fünf Wahlstedtern zuteil geworden sind:
Die Wahlstedter Feuerwehr ist ohne Jörg Neubauer kaum vorstellbar. Als die Pfadfindergruppe, der der Ur-Wahlstedter angehörte, vor der Auflösung stand, hatte ihn ein Freund „mitgeschnackt“ zur Jugendfeuerwehr. Sie war gerade im Begriff, sich gleich nebenan zu formieren, erinnert sich der 60-Jährige. Das war 1975, und er wurde Gründungsmitglied. Feuerwehr und die Hilfe in der Gefahr sind seither sein Leben. Seit 2000 ist er nun schon Wehrführer.
Sein Einsatz: überdurchschnittlich und weitsichtig – das hat er nun Schwarz auf Weiß in einer Urkunde der Stadt stehen. Und das gilt auch in seinem Job als „Mädchen für alles“ in der Begegnungsstätte und Vermittler zwischen Vereinen, Verbänden und Verwaltung. Darum gebührt ihm die seltene Auszeichnung mit dem Ehrenring der Stadt.
Wie nah Freud und Trauer beieinander liegen, zeigt das Beispiel eines weiteren Bürgers der Stadt, der eigentlich feierlich den Ehrenschild entgegennehmen sollte. Doch Gerhard Frank ist am 14. Februar im Alter von 84 Jahren gestorben. So gab es die Auszeichnung posthum, überreicht an seinen Sohn Oliver: „Er wäre stolz wie Oskar gewesen“, sagte er. Gerhard Frank war Lehrer, Turner, Leichtathletiktrainer und Turmspringer. Er hat ganzen Generationen von Wahlstedter Kindern das Schwimmen beigebracht. Ihm war es sogar gelungen, die Landesmeisterschaft in das damals gerade neu eröffnete Bad zu holen. Bis ins hohe Alter gab der Lehrer noch Sportkurse für Erwachsene. Mit 74 Jahren nahm er sogar noch am Vierkampf teil.
Zwei, die für besonders langes Engagement fürs Gemeinwohl stehen und ebenfalls den Ehrenschild erhielten, sind Klaus Harm und Heinrich Westphal. Auch sie waren von Bürgern für eine Auszeichnung vorgeschlagen worden. Seit 1978 ist der 76-jährige Westphal in der Stadt politisch aktiv, war bis 1994 erster Stadtrat und ist seit 2013 Vorsitzender des Sozialausschusses. Unter anderem begründete er den Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt (AWO) 2006 mit und wurde ein Jahr darauf deren Kreisvorsitzender. Unter seiner Regie wurde in Bad Segeberg ein Sozialbüro als Anlaufstelle für Menschen in Not gegründet.
Elektromeister Klaus Harm arbeitet seit Jahrzehnten in städtischen Gremien ehrenamtlich, ist seit 2003 Stadtvertreter und seit 2008 Vorsitzender im Bauausschuss. 14 Jahre lang lenkte der 63-Jährige die Geschicke federführend für die Gewerbe- und Industrieschau. Er ist als Schöffe Ehrenrichter am Kieler Sozialgericht und vieles mehr.
Der Jüngste im Kreis der besonders gewürdigten Vorbilder der Stadt ist gerade einmal 16 Jahre alt und kann noch viel bewegen. In diesem Jahr gehört ihm Lob und Anerkennung für seine sportliche Leistung als Ruderer: Constantin Lövenich, dessen Vereinsrevier (SRC) der Große Segeberger See ist, wurde im Doppelvierer mit Steuermann Junioren-Landesmeister und schaffte es im Team kurz darauf auf Platz drei bei der Deutschen Meisterschaft. Auch im Einer holte er Rang zwei bei der Landesmeisterschaft. Diese Erfolge brachten ihm nun die Goldmedaille der Stadt ein.