Überraschungspicknick zum Abschied
Seth (ohe). Die Überraschung ist den Schülern, Eltern und Lehrerkollegen von Angelika Wendt gelungen. „Ich habe überhaupt nichts geahnt“, sagt die Schulleiterin. Zum Abschied hatten die Schüler auf dem Sportplatzgelände nahe der Grundschule in Seth ein Picknick vorbereitet. „Das ist für mich ein sehr emotionaler Moment“, sagte Angelika Wendt und wischte sich die Tränen aus den Augen.
33 Jahre war sie an der Grundschule Seth tätig. Seit 2016 leitete sie die Schule. „Die Arbeit von Angelika Wendt war immer von Offenheit und Transparenz geprägt, vor allem aber von der Liebe zu den Schülern“, erklärte die Schulverbandsvorsteherin Doris Pleß in ihrer bewusst kurz gehaltenen Rede. Denn Angelika Wendt wünschte sich keine große Abschiedsfeier.
Angelika Wendt hätte schon im vergangenen Jahr in den Ruhestand gehen können. doch die 67-Jährige hängte freiwillig noch ein Jahr Schuldienst dran. „Ich wollte meine vierte Klasse noch bis zum Ende begleiten. Die Schüler und Schülerinnen hatten es in vielerlei Hinsicht schwer“, erklärt die Schulleiterin, die als Klassenlehrerin eine erste und eine vierte klasse betreute.
Angelika Wendts Start in den Schuldienst verlief holprig. Vor 40 Jahren gab es mehr Lehrer als Stellen. Angelika Wendt bekam befristete Stellen, arbeitete in der freien Wirtschaft bevor sie 1991 nach Seth kam. Die ausgebildete Realschullehrerin begegnete der Anstellung an der Grundschule zunächst skeptisch. Doch die Schüler eroberten ihr Herz. „Grundschüler sind so authentisch“, schwärmt sie. Sie liebte es, den Jungen und Mädchen das Lesen beizubringen. „Mit dem Lesen erschließen sich Kinder die Welt“, meint die Schulleiterin. Sie selbst hat neben dem Schuldienst wenig Zeit zum Lesen gehabt. Das möchte sie jetzt nachholen. zudem möchte sie Ordnung in ihren Garten bringen und mehr Zeit mit ihren Enkelkindern verbingen.