Uwe Fossemer entwickelte einen eigenen Weg der Glasmalerei: Der Herr der strahlenden Bilder
Itzstedt (ohe). Es muss glitzern, leuchten und funkeln. Nur wenn die Lichtstrahlen durch seine Glasmalereien noch intensiver strahlen, ist Uwe Fossemer zufrieden. Sardische Gesänge dringen lautstark aus dem Atelier während der Glaskünstler ein Teil seines neuen Werkes im Sonnenlicht betrachtet. Verschiedene Gräser sind auf der runden grünen Platte zu sehen. Je nach Lichteinfall glänzen sie mal golden, mal strahlen sie silbern.
Uwe Fossemer arbeitet gerade an einer Stele für den Naturlehrpfad in Schmalfeld. Im Juni möchte Fossemer diese Arbeit beendet haben. Die Stunden, die der Künstler mit dem Schleifen der Gläser verbringt, zählt er nicht. Bei einem Facharbeiterlohn wären die Werke unbezahlbar, meint Fossemer. Er sitzt oft fünf bis sieben Stunden am Tag an seinem Lichttisch und schleift. Aber eben diese langwierige Schleifarbeit ist es, die die Werke von Fossemer so besonders machen. Auch kleinste Details macht er in seinen Werken so sichtbar und gibt ihnen eine ungeahnte Strahlkraft. Fossemer reicht ein kleiner Punkt, um die Tiefe ganzer Universen im Lichtglanz spürbar zu machen.
Die Art wie Uwe Fossemer Glas künstlerisch bearbeitet ist einzigartig. Da ist sich die Fachwelt einig. Mit feinen Diamantschleifköpfen entfernt er die Oberflächen der farbig überfangenen Gläser. „Unterschiedlich tief schleift er seine Motive in den Überfang, wodurch sich die Intensität der Farbwirkung variieren lässt“, beschreibt Professor Dr. Ulrich Schneider, Kurator des Landesmuseums in Schleswig, Fossemers Arbeitsweise. Um die Farbwirkung zu steigern, setzt Fossemer mit Silbernitrat und Schwarzlot Akzente, die er in das Glas einbrennt. Schließlich verbindet Uwe Fossemer die Glasstücke in traditioneller Handwerkskunst mit Bleiruten zu seinen Bildern.
Fossemers künstlerische Arbeit beginnt im Kopf. „Das sind Kritzeleien“, sagt Fossemer und zeigt Blätter mit Bleistiftzeichnungen. So hält er seine Ideen fest und verfeinert sie anschließend zu Skizzen, die ihm später als Vorlage dienen. Die überträgt er auf die Glasplatten, um ihre Konturen und Struktur dann in den farbigen Überfang zu schleifen.