Wettbewerb will Interesse für Alleen stärken: Kulturhistorische Naturschönheiten

Ruhwinkel-Schönböken (ohe). Vor zwölf Jahren gewann die Lindenallee in Schönböken den landesweiten Alleenwettbewerb des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes (SHHB).  Jetzt trafen sich dort die Juroren, um erneut zu einem Alleenwettbewerb aufzurufen. „Wir möchten das politische und allgemeine Interesse auf die Alleen lenken“, sagt Dagmar Andresen, die Projektleiterin des Alleenwettbewerbs.

In Schleswig-Holstein gibt es heute etwa 1.500 Alleen mit einer Gesamtlänge von 520 Kilometern, erklärte Nicole Wilder vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR). Die Mehrzahl der Alleen wurde zwischen 1800 und 1860 angelegt. „Alte Alleen haben ein unglaubliches Biotoppotential“, erklärt Dr. Margita Meyer vom Landesamt für Denkmalpflege. Sie bemängelt, dass der Erhalt der Alleen zu wenig gefördert würde.

Die frühere Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf hat die Schirmherrschaft für den Alleenwettbewerb übernommen.  „Alleen haben eine kulturhistorische und ökologische Bedeutung“, betonte Juliane Rumpf. Sie hofft auf ganz viele Bewerbungen bei dem Wettbewerb.

Bis zum 15. Juni kann jeder seine Lieblingsallee für den Wettbewerb vorschlagen. Die fachkompetente Jury bewertet die Alleen in den Kategorien Straßen-, Guts- und Friedhofsalleen. Friedhofsalleen hat der SHHB erstmals mit in den Wettbewerb einbezogen. „Da gibt es noch viele geheime Plätze“, mutmaßt Margita Meyer. Die Denkmalschützerin hat gerade die Alleen auf den Bad Segeberger Friedhöfen besichtigt und war davon begeistert.

Den Bewerbungsbogen findet man auf der Website des SHHB www.heimatbund.de in der Rubrik Natur/Umwelt. Die Umweltlotterie Bingo fördert den Wettbewerb. Der Alleenwettbewerb ist Auftakt einer geplanten Reihe von Maßnahmen. Sie sollen Impulse zum Erhalt und der Entwicklung von Alleen in Schleswig-Holstein verleihen.