Zeit für den Frühjahrsputz im Garten

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von Gerald Henseler

Zeit für den Frühjahrsputz im Garten

Eichenlaub versauert den Boden. Kerstin Hagge harkt es aus den Beeten des Schmetterlingsgartens. Dabei achtet sie auf die frischen Vegetationskegel. Fotos: ohe

Bad Segeberg (ohe). Wer einen Frühjahrsputz im Garten plant, der sollte nicht länger warten. „Die Störanfälligkeit von Tieren und Pflanzen ist am Ende des Winters geringer als in den sensiblen Frühjahrsmonaten“, begründet Christoph Kröger vom Nabu Bad Segeberg diese Forderung. Mit seinen Vereinskollegen Jens Kube und Rainer Wulff machte er am vergangenen Sonnabend den Schmetterlingsgarten am Kastanienweg in Bad Segeberg fit für die kommende Gartensaison. Dabei gaben sie Gartenfreunden Tipps für die Gestaltung von naturnahen und insektenfreundlichen Gärten.

Wo jetzt noch Laub auf Beeten oder Rasenflächen liegt, sollte es entfernt werden. Im Schmetterlingsgarten übernahm Kerstin Hagge diese Aufgabe. „Das Eichenlaub versauert den Boden“, erklärt der Biologe Christoph Kröger. Beim Harken sollte man allerdings vorsichtig sein, um die Vegetationskegel nicht zu zerstören. Er rät, auf den Einsatz von motorisierten Laubsaugern zu verzichten. Denn deren Turbo-Blas- und Saugstrom können sich Käfer, Spinnen, Tausendfüßer, Asseln und Amphibien kaum widersetzen.

Wer in Hecken und Gebüsch arbeitet, der muss schon jetzt besonders achtsam sein. Eine ganze Reihe von Vögeln sind Bodenbrüter. Nachtigall, Rotkehlchen und Zaunkönig oder der Sumpfrohrsänger bauen ihre Nester in Bodennähe an Wegesrändern. Damit Tiere ausweichen können, sollten immer nur kleine Abschnitte durchkämmt werden.

Jens Kube und Rainer Wulff hängten im Schmetterlingsgarten Nistkästen für Stare auf. „Das ist schon sehr spät dafür“, sagt Kröger. Wer Nisthilfen im Garten aufstellen möchte, sollte das jetzt tun. Das gleiche gilt für Insektenhotels. Im Schmetterlingsgarten gibt es einige davon. Doch nicht alle entsprechen noch den neuesten Erkenntnissen der Naturschützer. Baumscheiben, in deren Stirnholz Löcher gebohrt sind, sind dort noch zu sehen. „Das würden wir heute nicht mehr so machen“, sagt Kröger. Wie an einem Koppelpfahl daneben zu sehen ist, bohren Insekten ihre Höhlen längs in den Stamm. Das hat den Vorteil, dass das Holz nicht aufplatzt. „Ganz einfach lässt sich ein Insektenhotel aus einer Konservendose bauen“ sagt Dr. Christoph Kröger. Im Handel gibt es Pappröhren, mit denen man die Dosen einfach füllen kann. Auch Bambus eignet sich. Allerdings sollte der Durchmesser der Röhren immer zwischen sechs und acht Millimetern liegen.

Im Schmetterlingsgarten hat das Team des Nabu Bad Segeberg noch mit Sturmschäden zu kämpfen. Unter anderem ist eine Reifweide umgekippt. Christoph Kröger lässt große Teile des aufgespaltenen Baumes stehen.  „Weiden sind gerade jetzt eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten“,  erklärt Kröger. Deren blühende Kätzchen umschwärmten schon am Wochenende die Bienen. Der Nabu zeigt in seinen Schmetterlingsgarten eine ganze Reihe von Weidenarten. „Es gibt 22 verschiedene in Deutschland“, erklärt Jens Kube.

1999 legte der Nabu den Schmetterlingsgarten am Kastanienweg an. Anfangs war durchgehend für jedermann geöffnet. Aufgrund von Vandalismus hat der Nabu die Öffnungszeiten eingeschränkt. Kröger möchte diese gerne wieder ausweiten. Dafür fehlen dem Nabu aber ehrenamtlich Helfer, die den Zugang regeln oder vor Ort sind.

Mehr Publikum möchte der Nabu durch die Zusammenarbeit mit Künstlern in den Garten locken. Die Bildermacherin Nine Winderlich und die Fotografin Kerstin Hagge planen eine Ausstellung in dem Schmetterlingsgarten. Sie nutzten den vergangenen Sonnabend zu einem Gespräch mit Christoph Kröger und erkundeten bereits Plätze, für die Präsentation ihrer Kunstwerke. Nine Winderlich malt gern Naturmotive. Vögel, Käfer und andere Insekten finden sich in vielen ihrer Bilder. Kerstin Hagge fotografiert gern Naturmotive.


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