Zirkus Probst gibt Gastspiel in Bad Segeberg: Manege frei für spektakuläre Show
Bad Segeberg (ohe). Ob Clown, Luftakrobatin oder Tierlehrer – beim Aufbau packen im Zirkus Probst alle mit an. „Das war früher einmal anders“, erinnert sich Zirkusdirektorin Brigitte Probst. Die Bezeichnung Direktorin hört sie gar nicht gern. „Wir sind hier wie ein kleines Dorf und ich das Mädchen für alles“, sagt sie. Früher hatte der Zirkus einmal extra Personal für Aufbau und Umzug. Doch dafür findet Brigitte Probst heute keine Leute mehr. Die coronabedingte Pause hat die Situation nochmals verschlechtert.
65 Menschen aus verschiedenen Nationen leben in dem Zirkusdorf, dass seit Montag auf der Rennkoppel in Bad Segeberg steht. Sie alle freuen sich riesig, wieder in der Manege auftreten zu dürfen.
Am Donnerstag, 21. Juli feierte der Zirkus Probst um 17 Uhr in Bad Segeberg Premiere. Gleich danach machte sich die Zirkusfamilie auf in das Kalkbergstadion. „Ich habe schon so viel von den Karl-May-Spielen gehört und freue mich riesig, die jetzt einmal live erleben zu können“, sagt Stephanie Probst. Sie ist für die 55 Tiere des Zirkus zuständig. Den dicken Ordner mit den amtlichen Bewertungen der Tierhaltung legt Brigitte Probst den Pressevertretern zur Einsicht auf den Tisch. „Unser Zirkus steht für gute Tierhaltung“, sagt sie. Die Prüfberichte bestätigen das. Pferde, Watussi-Rinder, Kamele, Lamas, ein Emu, Kaltblüter, Ziegen und Esel reisen mit dem Zirkus. Stephanie Probst ist mit ihnen aufgewachsen. Von einigen, wie dem 50-jährigen Kamel Sultan hat gelernt. „Sultan hat mir gezeigt, wie ich mich bewegen muss“, sagt sie. Tiere gehören für die Familie Probst zum Zirkus. Auf Raubtiere oder Elefanten verzichten sie heute hauptsächlich aus Kostengründen.
Zweieinhalb Stunden lang bieten die Zirkusleute ihrem Publikum eine überraschende Show voller Sensationen und internationaler Starartisten. Mit dabei sind die Motorradartisten der Torres-Truppe. Die vier Kolumbianer sind Teufelsfahrer und zeigen gewagte und riskante Manöver in der nur vier Meter großen Stahlkugel. Auf den Spuren von Dschingis Khan zeigt die Troupe Suba aus der Mongolei im landestypischen Stil luftige Sprünge auf dem Schleuderbrett bis zu Fünf-Mann-Hoch.
Der Clown Rudi Brukson ist ein Meister des komischen Fachs. Egal, in welche Rolle er schlüpft, es bleibt garantiert kein Auge trocken. Stephanie Probst gehört mit ihren kreativen Tierbildern zu den gefragtesten Tierlehrerinnen Europas. Die Juniorchefin des Circus Probst hat eine Herde junger Araber an die Arbeit in der Manege gewöhnt. Bereits mit acht Jahren debütierte Elena mit einer ersten eigenen Luftnummer am Ringtrapez in einem Schweizer Circus. Jetzt, zehn Jahre später, hat sie sich den Tüchern verschrieben. Muskelpaket Suldbaatar Adilbish stemmt bis zu fünf Menschen gleichzeitig.
Zirkusdirektor Reinhard Probst nimmt das Publikum mit auf eine tierische exotische Weltreise.
Rico Burkson nutzt Tennisschläger und -bälle für eine rasante Jonglage, der das menschliche Auge manchmal kaum zu folgen vermag. Tsas Tsenduke beherrscht das Verbiegen des menschlichen Körpers. Für den moldawischen Artisten Jim Bim ist die federnde Fläche eine richtige Spielwiese, die es ihm ermöglicht, akrobatische Höchstleistungen mit seinem angeborenen Talent für Komik zu einer ebenso originellen wie humorvollen Attraktion zu vereinen.
Mit viel Charme und Spaß zeigen Stephanie und Sergiu Probst mit ihrer Tochter Celina ein Schaubild mit Ziegen und Eseln. Ein Live-Orchester macht das Zirkuserlebnis perfekt.
In Bad Segeberg ist die Show am Donnerstag, 21. Juli ab 17 Uhr, Freitag, 22., und Sonnabend, 23. Juli, jeweils um 16 und 19.30 Uhr sowie am Sonntag, 24. Juli, um 11 und 16 Uhr zu sehen. Tickets gibt es an der Abendkasse und auf der Webseite www.circus-probst.de. Die Tiershow ist täglich geöffnet. An der Abendkasse ist nur Barzahlung möglich.