30 Jahre im Friseurhandwerk: Mehr als 80.000 Menschen frisiert
Bad Segeberg (kf). Friseurmeisterin Peggi Niemann mag es, wenn ihr die Kunden vertrauen. Ganz nach dem Motto: „Peggi macht das schon!“ Dieses Vertrauen kommt nicht von ungefähr, denn die 46-Jährige blickt am heutigen 1. September auf 30 Jahre im Friseurhandwerk zurück.
Im Laufe der Jahre sind viele Kunden zu Freunden geworden, einige sind ihr schon von Anfang an treu. Mit gerade mal 15,5 Jahren kam Peggi aus Schwerin nach Bad Segeberg und absolvierte ihre Ausbildung im Salon von Jörg Soltau, für den sie 19 Jahre arbeitete und elf Jahre lang seinen zweiten Salon hair & more leitete. In dieser Zeit absolvierte sie drei Module der Meisterschule und bildete unter anderem schon ihre Mitarbeiterinnen Imke Hammerich und Mirjam Kaben aus, die ihr zusammen mit Nicole Frahm von der ersten Stunde der Schnittgalerie zur Seite stehen. Sie kennen ihre Chefin noch aus Zeiten, als diese als alleinerziehende Mutter schwierige Zeiten meistern musste. Insgesamt gehören heute sieben Mitarbeiterinnen zur Familie der Schnitten, wie Peggi ihr Team liebevoll nennt. Fast alle hat sie selbst ausgebildet. „Insgesamt sind es 30 Lehrlinge“, sagt Peggi Niemann mit Stolz.
Den Schritt in die Selbstständigkeit wagte sie am 1. April 2012 nach Abschluss des letzten Moduls der Meisterprüfung im März und übernahm die Räume des ehemaligen Salons Göttsch, den sie zur Schnittgalerie umbaute.
Doch auch abseits des Salons engagierte sich Peggi Niemann viele Jahre im Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten, im Gesellenprüfungsausschuss und im Gesellenausschuss. „Bei meinen Prüfungen saßen dort ältere Herren, die mir meine Prüfungsangst nicht nehmen konnten“, sagt sie. „Das wollte ich besser machen“, beschreibt sie ihre Motivation. Die Handwerkskammer Lübeck dankte ihr im August 2012 für dieses Engagement mit einer Ehrennadel.
Corona war die bisher größte Herausforderung für die Unternehmerin. „Das hat uns Selbstständige viel Nerven und Geld gekostet“, sagt sie. „Gleichzeitig seien die Kollegen im Friseurhandwerk aber auch näher zusammengerückt.
„Hier im Salon wird viel gelacht, hier haben wir immer Spaß“, sagt sie, doch wenn Kunden zu vereinbarten Terminen einfach nicht erscheinen, ärgert das die Unternehmerin maßlos. Bei steigenden Kosten ist der Verdienstausfall mehr als ärgerlich, denn am Ende des Tages muss auch bei uns die Kasse stimmen, macht Peggi Niemann ihrem Unmut Luft.
Frisiert habe sie in 30 Jahren so viele Menschen, wie in Deutschlands größtes Fußballstadion in Dortmund passen. Bei einem Fassungsvermögen von exakt 81.365 Plätzen eine durchaus beeindruckende Leistung. Den nötigen Ausgleich zum Arbeitsalltag findet Peggi beim Hundesport mit ihren Lieblingen Halva und Polly.