Auszeichnung für die Segeberger Kliniken

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von Gerald Henseler

Auszeichnung für die Segeberger Kliniken

Prof. Dr. Dr. Stephan Fichtlscherer (v.li.), Judith Clauss, Ellen Dardaillon, Dr. Martin Landt, Kirsten Kassner, Prof. Dr. Stefan Klotz, PD Dr. habil. Martin Großherr und Prof. Dr. Holger Nef freuen sich über die Auszeichnung für die Segeberger Kliniken.

Bad Segeberg (em). Die Segeberger Kliniken freuen sich, die erfolgreiche Re-Zertifizierung ihres TAVI (Transkatheter-Aortenklappen-Implantation) Zentrums bekannt zugeben. Diese prestigeträchtige Auszeichnung bestätigt erneut die herausragende Qualität und Kompetenz des Herz- und Gefäßzentrums in der Behandlung von Herzklappenerkrankungen.

„Die erneute Zertifizierung ist eine bedeutende Anerkennung für unser gesamtes Team und bestätigt unser kontinuierliches Engagement für exzellente Patientenversorgung und medizinische Innovation“, so Prof. Dr. med. Holger Nef, Klinikdirektor des Herz- und Gefäßzentrums der Segeberger Kliniken. „Wir sind stolz darauf, unseren Patienten modernste Behandlungsmöglichkeiten und eine erstklassige Betreuung bieten zu können.“

Dazu Erika Muus, Referentin im Qualitätsmanagement: „Die Re-Zertifizierung unterstreicht erneut die besondere fachliche Kompetenz unserer Mitarbeiter sowie die hervorragende räumliche und apparative Ausstattung im Herz- und Gefäßzentrum. Somit bieten wir unseren Patienten die bestmögliche Versorgung. Das ist ein wichtiges Signal, auch an die Fachwelt.“

Erkrankungen der Herzklappen gehören zu den häufigsten herzchirurgischen Eingriffen. Oftmals betroffen ist die Aortenklappe, durch die das sauerstoffangereicherte Blut aus dem Herzen in den Körperkreislauf gepumpt wird. Ist die Klappe undicht oder durch altersbedingte Kalkablagerungen verengt (Stenose), stellen sich bei Betroffenen vor allem unter Belastung verschiedene Symptome ein. Dazu gehören Luftnot, Druckgefühl auf der Brust, Schwindel, Leistungsminderung bis hin zu Ohnmachtsanfällen. In der Regel muss die defekte Aortenklappe dann durch eine Prothese ersetzt werden. Dies kann entweder durch eine chirurgische Operation am offenen Herzen erfolgen oder durch ein besonders schonendes Verfahren, die Implantation einer transkathetergestützten Aortenklappenprothese, abgekürzt TAVI (englisch: transcatheter aortic valve implantation).

Mittlerweile werden in Deutschland fast drei Mal so viele Patienten und Patientinnen mit diesem schonenden neuen Verfahren behandelt wie mit einem chirurgischen Aortenklappen-Ersatz. Am Herz- und Gefäßzentrum der Segeberger Kliniken wird die TAVI seit mehr als 15 Jahren durchgeführt und gehört mittlerweile zu den absoluten Standardeingriffen im Bereich der Herzmedizin.

Wie wichtig große Erfahrung und die stetige Überprüfung und Verbesserung der Abläufe sind, um diese Methode in hoher Qualität anzubieten, zeigen jetzt veröffentlichte Zahlen für das Segeberger Herz- und Gefäßzentrum: „Wir sind froh, eine so hohe Behandlungsqualität mit niedrigen Komplikationen nach TAVI, wie die Notwendigkeit eines Schrittmachers oder das Auftreten eines Schlaganfalls, anbieten zu können“, so Dr. Martin Landt, der Leiter des Aortenklappenprogramms.

„Die ständige Prozessoptimierung im Ablauf einer TAVI-Prozedur führt zu einer maximalen Sicherheit für den Patienten und kann so Komplikationen verringern“, ergänzen Prof. Nef (Klinikdirektor Kardiologie und Angiologie) und Prof. Dr. med. Stefan Klotz (Klinikdirektor Herzchirurgie). „Daran arbeiten wir gemeinsam in einem von 79 Herzzentren in Deutschland, die diese Prozedur anbieten.“ Der Vorteil eines Herzzentrums wie in Bad Segeberg zeigt sich bereits im Vorfeld des Eingriffs. Im Herzteam arbeiten Experten aus der Kardiologie, der Herzchirurgie, der Gefäßchirurgie und der Kardioanästhesie Hand in Hand. Hier sind es speziell ausgebildete Anästhesisten, die alle Eingriffe am Herzen mit planen und ausführen.

Ist eine TAVI die bestmögliche Behandlung für den jeweiligen Patienten? Welche Vorerkrankungen, und/oder Begleiterkrankungen gibt es? Wie ist der Allgemeinzustand? All das wird ausführlich erhoben, untersucht und besprochen, um den Eingriff optimal zu planen. Der erfolgt dann im speziell ausgestatteten Hybrid-OP. Dort gibt es zusätzlich zur klassischen OP-Ausstattung auch eine Herzkatheterdurchleuchtungsanlage mit hochauflösenden Monitoren. Hier können die Mediziner den Eingriff am Bildschirm verfolgen und auch schon währenddessen das Ergebnis beurteilen.

Für die TAVI ist in der Regel keine Vollnarkose nötig, sondern lediglich eine leichte Schmerztherapie der Patientinnen und Patienten sowie eine örtliche Betäubung. Über die Leistenarterie wird dann ein dünner Katheter als Schleuse eingeführt, über die die zusammengeklappte Aortenprothese entlang der Hauptschlagader an ihren Bestimmungsort gebracht wird. Dort eingesetzt, entfaltet sich die neue Aortenklappe und übernimmt die Funktion der defekten körpereigenen Klappe. Nach der Implantation wird das Kathetersystem wieder aus dem Körper entfernt und die Zugangsstelle im Bereich der Leistenarterie verschlossen.

„Während des Eingriffs sorgen erfahrene Kardioanästhesisten dafür, dass der Eingriff für den Patienten schmerzlos, angstfrei und in größtmöglicher Sicherheit erfolgt“, so PD Dr. med. habil. Martin Grossherr, Chefarzt der Kardioanästhesie. Zudem sind sowohl Kardiologen als auch Herzchirurgen mit ihren Teams vor Ort, sodass bei seltenen Komplikationen jederzeit die notwendigen Maßnahmen sofort ergriffen werden können.

Wir sind sehr froh, dass wir mit diesem schonenden Verfahren auch hochbetagten Patientinnen und Patienten und all jenen, für die aufgrund von Vor- oder Begleiterkrankungen keine chirurgische Operation infrage kommt, eine wirklich hochwertige und sichere Alternative anbieten können“, betont Prof. Nef.


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