Drei Jahrzehnte Fahrradgeschichte

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Drei Jahrzehnte Fahrradgeschichte

Partystimmung: Das 26-köpfige IFP-Team lädt zum Aktionstag ein.

Ahrensbök (tha). Beim Zweiradspezialisten „Ihr Fahrradprofi“ (IFP) am Dieksbarg in Ahrensbök gibt es einen guten Grund zum Feiern. 30 Jahre ist es her, als Gründer und Inhaber Klaus Röhr sein erstes Fahrradgeschäft eröffnete. Folglich laden er und seine 25-köpfige Crew am Sonnabend, 19. Oktober, von 10 bis 13 Uhr zu einem Aktionstag ein.

Snacks und Getränke sind geordert, eine Tombola und launige Spiele rund um das Fahrrad sowie kleine Gewinne sind vorbereitet. „Und wer in unserem Quiz alle Fragen richtig beantworten kann, erhält auf Einkäufe zehn Prozent Rabatt“, berichtet Sandra Einfeldt, zuständig für das Marketing bei IFP.

„Seit Januar 2023 sind wir hier am Dieksbarg“, erklärt Inhaber Klaus Röhr, der dieses Gebäude selbst akribisch geplant und in Styropor als Modell gebaut hat, ehe der erste Spatenstich erfolgte. Die Anfänge des Geschäftes waren bescheidener. Mit 144 Quadratmetern Ladenfläche in der Plöner Straße fing am 15. Oktober 1994 alles an. Der gelernte Möbelkaufmann hatte von Kollegen die Information bekommen, dass es in Ahrensbök keinen Fahrradladen gibt. Da sich Röhr selbstständig machen wollte, sah er das als Chance.

Sein Mut wurde mit Erfolg belohnt. Was als One-Man-Show begann, wuchs stetig. Im Jahr 2001 musste er sein Geschäft erweitern und zog in 443 Quadratmeter große Räume in der Lübecker Straße – unterstützt von zwei Angestellten und seiner Frau Berith Buchweitz.

Seit Januar 2023 ist IFP in dem neuen, 2000 Quadratmeter großen Gebäude am Dieksbarg 4 zu Hause. Über 1.000 Räder aller Art stehen dort stets bereit, rund 15.000 verschiedene Artikel warten im Lager auf ihren Einsatz, an zwölf Werkstattplätzen wird jedes Rad wieder fit für die Straße gemacht.

„Als ich anfing, gaben die Erfolge Jan Ullrichs dem Rennsport einen großen Schub“, erinnert sich der 55-Jährige. „Erst viel später begann der Hype um das Mountainbike.“ Diese Trends trugen IFP durch die Jahre, sogar eine Eigenmarke namens Moosberg wurde erfolgreich etabliert. „Corona war ein Gamechanger“, erinnert sich Röhr. Reisen ging nicht, Geschäfte und Gastronomie geschlossen, Radfahren war plötzlich eine beliebte Freizeitbeschäftigung.

Zugleich startete eine bis dahin nebensächliche Gattung des Fahrrads durch – das E-Bike. Die ersten Kunden waren fast ausschließlich ältere Jahrgänge. „Warum E-Bike, du kannst doch selber treten“, witzelten die Kollegen, die fast alle im Radsport auf oder jenseits der Straßen aktiv waren. Doch die Kunden ließen sich nicht beirren. „Kreuzfahrt gebucht, storniert, was machen wir nun mit der Kohle, dann kaufe ich mir eben ein E-Bike“, fasst Röhr die Worte eines Kunden zusammen. Der Imagewandel ließ nicht lange auf sich warten. Mountainbikes mit Motor wurde auch bei jungen Leuten zum Renner, sogar die ersten motorisierten Rennräder gewannen ihre Anhänger. „Heute haben 80 Prozent der verkauften Räder einen Motor“, sagt der Radprofi. Im Durchschnitt werden 3.800 Euro in ein E-Bike investiert, die Preise variieren zwischen 2.500 und 14.000 Euro. Die Reichweiten liegen inzwischen bei rund 100 Kilometern.

Jetzt liegt der Fokus der Entwickler auf dem Gewicht. „Die Räder werden leichter, einige wiegen nur noch 15 Kilo“, berichtet Röhr. Derzeit beflügelt das von Arbeitgebern geförderte Leasing- Konzept „Job-Rad“ zusätzlich den Fahrradmarkt.

Auch für die kommenden Jahrzehnte ist IFP gut aufgestellt. Seit zehn Jahren ist Sohn Leon Buchweitz als designierter Nachfolger im Geschäft tätig und das Fahrrad wird vermutlich nicht so schnell aus der Mode kommen. „Spaß, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein, die Argumente fürs Radfahren sind krisensicher“, sagt Röhr.

 

 


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