Ein Vierteljahrhundert erfolgreich als Elektriker
Westerrade (mq). Ein Vierteljahrhundert ist Michael Dölger als selbstständiger Handwerksunternehmer im Einsatz. Am 1. Januar 1999 übernahm der heute 52-Jährige die Firma Schönert Elektroanlagen in Schieren, verlegte den Firmensitz nach Westerrade und hat den Betrieb kontinuierlich entwickelt. „Der Schritt war richtig und ich habe es nie bereut. Ich gehe heute noch jeden Tag mit großem Spaß an die Arbeit“, zieht der Elektromeister eine positive Bilanz.
Gelernt hat der Westerrader seinen Beruf als Elektroinstallateur bei Elektro Kreutzer in Fahrenkrug, wo er bis Juni 1992 als Geselle angestellt war. Dann folgte der Wechsel nach Schieren zu Dieter Schönert. „Zunächst war es nicht einfach, aber das hat sich im Laufe der Zeit gelegt, als sich das kleine Unternehmen entwickelt hat“, erinnert er sich. Ab 1995 besuchte Dölger die Meisterschule in Lübeck – neben der Arbeit stand Freitagabend und am Sonnabend Unterricht an. „Da habe ich große Unterstützung von Dieter Schönert erhalten. Das war super“, sagt Michael Dölger, der 1998 seinen Meisterbrief in den Händen hielt.
Doch wie sollte es weitergehen? Als angestellter Meister arbeiten oder den Schritt in die Selbstständigkeit wagen? Dieter Schönert kam der Beantwortung dieser Frage zuvor und bot Michael Dölger an, sein 1981 gegründetes Unternehmen zu übernehmen. Nach einer kurzen Bedenkzeit und einer positiven Prognose eines Unternehmensberaters der Handwerkskammer in Kiel („Mach das!“) stand der Entschluss fest. Ganz bewusst behielt er den Namen des Unternehmens bei, verlagerte allerdings den Firmensitz nach Westerrade. Dort mietete Michael Dölger auf dem Hof von Jan Studt drei Garagen an, das Büro richtete er neben seiner Wohnung ein. „Dass wir seinen ehemaligen Betrieb so schnell von Schieren nach Westerrade verlegt haben, fand Dieter Schönert nicht so gut. Aber wir haben nach wie vor ein tolles Verhältnis und treffen uns regelmäßig“, sagt Michael Dölger.
Die drei Mitarbeiter wurden übernommen, aber der Start war schwer. „Nach einem Vierteljahr musste ich einen Elektrotechniker entlassen“, erinnert sich Dölger an die Zeiten, als es das Handwerk insgesamt schwer hatte und die Auftragslage schlecht war. „Aber wir haben uns damals vom Werbeservice von Basse einen Flyer erstellen lassen und den mit Basses Blatt verteilt. Das war ganz wichtig, einen guten Werbepartner an seiner Seite zu haben. Als mit dem Frühjahr 1999 die Sonne aufging, da kamen auch die Aufträge“, sagt der Handwerksmeister.
Ende 1999 entschloss sich Michael Dölger zum nächsten großen Schritt, als ihm auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück Jan Studt ein Areal im Außenbereich anbot. Schon im Januar 2000 war der Kaufvertrag abgeschlossen, im März war Baustart und im Oktober zog er mit seiner Familie in das von Architekt Hubert Else entworfene kombinierte Wohn- und Geschäftsgebäude mit Büro, Werkstatt und Lager in der Bahnhofstraße 54 ein. „Da haben meine Frau Tanja und ich innerhalb kurzer Zeit viele wichtige Entscheidungen getroffen!“ Die sich alle als goldrichtig erwiesen haben, denn das Unternehmen entwickelte sich gut und hat heute nach wie vor eine große und treue Stammkundschaft.
Dabei hat sich in den vergangenen 25 Jahren einiges geändert. „Zu Anfang haben wir viel für die Landwirtschaft gearbeitet, das machte 70 Prozent unserer Aufträge aus. Aber der Strukturwandel hat die Technik völlig verändert“, sagt Michael Dölger. Auch TV-Antennen oder Sat-Schüsseln spielen ebenso kaum noch eine Rolle wie Festnetztelefone oder Haushaltsgeräte. Heute stehen Photovoltaik, Elektromobilität mit der notwendigen Ladeinfrastruktur, Daten-Netzwerke oder Glasfasertechnik neben Elektroinstallationen im Vordergrund. „Wir sind für alle Kunden da, egal, ob privat oder gewerblich!“, sagt Michael Dölger.