Gustav Vandrey ging in den Ruhestand Erst Überstunden, dann ab in die Rente

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von Gerald Henseler

Gustav Vandrey ging in den Ruhestand Erst Überstunden, dann ab in die Rente

Kai Ochota verabschiedete seinen besten Mann, Gustav Vandrey, in den Ruhestand. Zehn Jahre arbeitete Vandrey in seinem Betrieb. 

Bad Segeberg (ohe). Gustav Otto Vandrey verlässt die Baustelle nicht, bevor er fertig ist. Auch dann nicht, wenn er am selben Tag in den Ruhestand geht und auf dem Firmengelände der Zimmerei Kai Ochota in Stuvenborn schon Familie, Bauträger, Chef und Kollegen auf ihn warten, um seinen Abschied zu feiern. „Bei alten Männern dauert manches etwas länger“, scherzt Vandrey, als er endlich auf den Hof fährt.

Feiern, bei denen er im Mittelpunkt steht, sind ganz und gar nicht das, was sich Gustav Vandrey wünscht. „Ich habe gehofft gleich nach Hause fahren zu können“, sagt er. Doch das geht nach zehn Jahren in dem Zimmereibetrieb von Kai Ochota natürlich nicht. „Gustav ist der Mann, auf den du nicht verzichten möchtest“, sagt der Firmenchef. Gustav Vandrey war immer da, hat Probleme selbstständig gelöst und war ein großes Vorbild für die jüngeren Kollegen. Im Alter von 15 Jahren begann Gustav Vandrey seine Tischlerlehre. 49 Jahre ist das jetzt her. Seit 38 Jahren arbeitet er als Zimmermann. Mit seinem Chef Kai Ochota arbeitet er seit 34 Jahren zusammen.

„Ich hoffe, dass Gustav noch ab und zu bei uns aushilft“, sagt Kai Ochota. Doch Gustav Vandrey hält sich bedeckt. Er will erst einmal kürzer treten. „Ich bin in dem Alter, dass ich abends nach der Arbeit meine Knochen spüre“, sagt der 64-Jährige. Seine Frau Anja ist sich sicher, dass ihr Mann zuhause genug zu werkeln findet. Sie freut sich schon darauf, von ihm bekocht zu werden.

Kai Ochota ist auf der Suche nach einem geeigneten Ersatz für Gustav Vandrey. „Das wird nicht einfach“, ist sich Ochota bewusst.


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