Herzstück bleibt das Kundengeschäft
Neumünster (ohe). Es ist vermutlich die letzte Bilanz, die Dr. Rainer Bouss und Dirk Dejewski als Vorstände der Volksbank zwischen den Meeren in dieser Form vorstellen. Denn am 18. Mai soll die Vertreterversammlung über die Fusion der Neumünsteraner Bank mit der Volksbank Ostholstein entscheiden. „Das wird ganz langweilig über die Bühne gehen“, vermutet Dr. Rainer Bouss. Unstimmigkeiten in der letzten Minute, wie bei der zuvor geplanten Fusion mit der VR-Bank Westküste und der Raiffeisenbank Handewitt befürchtet er nicht. „Unsere Gespräche verlaufen viel harmonischer“, sagt Dejewski.
Auf die Bilanz für das Jahr 2021 sind Dejewski und Bouss zu recht stolz. In allen Bereichen hat die Volksbank 2021 zugelegt. „Wir sind in diesen besonderen Zeiten mit unseren Kunden noch enger zusammengewachsen und haben uns als echter Partner an der Seite der Kunden beweisen können“, freut sich Dejewski. Die Bankvorstände sehen das Kundengeschäft als Herzstück ihrer Bank an. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Dabei findet allerdings ein Wandel statt. „Wir entwickeln uns weiter von einem persönlichen zu einem digital-persönlichen Kreditinstitut“, erklärt Dr. Bouss. Der Grund dafür: Dort wo vor drei bis vier Jahren noch 1.000 Kunden in die Bank kamen, sind es heute nur noch 300. „Corona wirkte bei dieser Entwicklung wie ein Turbo“, sagt Dejewski. Schritt für Schritt will sich die Volksbank den Kundenwünschen anpassen.
Wie eine zeitgemäße Ausstattung der Geschäftsstelle aussieht, das macht der Umbau der Geschäftsstelle in Bad Segeberg deutlich. 900.000 Euro hat die Volksbank hier investiert. Im Mai oder Juni soll sie offiziell eröffnet werden. Die Umbauarbeiten dauerten länger als geplant. Für den Standort Gadeland hat die Volksbank einen klaren Zeitrahmen von sieben Wochen für den Umbau vorgegeben. Ende März sollen die beendet sein. Hier investiert die Volksbank 500.000 Euro.
Für das laufende Jahr gehen Dejewski und Bouss von steigenden Zinsen aus. Ein Grund dafür ist der Wegfall von Produkten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Schon seit Januar sind die Zinsen um rund 0,25 Prozent gestiegen. Der Krieg in der Ukraine hat zu einem Absturz des DAX an der Börse geführt. Trotzdem blicken Dejewski und Bouss zuversichtlich in die Zukunft. „Wir bleiben als Bank bodenständig“, versprechen sie. Darin sehen sie auch die Stärke ihres Instituts.