Musikalische Lesung in der Kalkberg Oase Das wilde Leben des Nick Wilder
Bad Segeberg (ohe). Die Kalkberg Oase bietet ihren Gästen die Möglichkeit, den Schauspieler, Autor und Musiker Nick Wilder einmal ganz aus der Nähe kennenzulernen. „Das wird ein sehr intimer Abend“, verspricht Ralf Schaffer, der Vorsitzende des Vereins Die OaSE – Musik und Kultur in Segeberg.
Am Mittwoch, 7. August, liest Nick Wilder ab 19 Uhr auf der Bühne der Kalkberg Oase aus seiner Autobiografie Das Leben ist wilder als man denkt. Zwischendurch greift er zur Gitarre und singt plattdeutsche Lieder von Hannes Wader und Country Songs von Willie Nelson.
Wer erwartet, dass Nick Wilder über seine Rollen als Doc Sander in der Serie Traumschiff oder als Werbe-Ikone Hallo Herr Kaiser berichtet, wird enttäuscht. Das Buch beginnt mit den Erlebnissen des kleinen jungen Klaus, der auf einem Bauernhof der Ostseeinsel Fehmarn aufwächst. Als Teenager gründete Nick Wilder, der damals noch Klaus Wilder hieß, die Schülerband Flangia Kaiphos. „Die Tüte muss dick gewesen sein, als wir uns den Namen ausdachten“, sagt Nick Wilder. Damals glaubte er einem Bandkollegen, dass Flangia Kaiphos der Name der ägyptischen Gottheit der Musik sei. Alles Blödsinn, weiß Nick wilder heute.
Er wollte weg von der Insel, raus in die große weite Welt. Mit 18 fuhr er per Anhalter durch Amerika. Er kam zurück, eröffnete in Dänemark eine Windsurfschule, schloss in Hamburg das Studium zum Diplom-Holzwirt erfolgreich ab, wurde Surf-Weltmeister und eröffnete in Florida ein zweites Windsurf-Geschäft.
Über eine Model-Karriere kam Nick Wilder zum Film. Er spielte unter anderem in dem Science-Fiction-Film Stargate von Roland Emmerich. „Mein Leben war immer hektisch. Ich war immer auf der Autobahn unterwegs“, sagt Nick Wilder. Geändert hat sich daran kaum etwas. Nach dem Interview muss sich der Schauspieler sputen, um rechtzeitig zu Spielbeginn am Kalkberg zu sein, wo er in diesem Jahr den Schurken Emery Forster darstellt. Nick Wilder hat immer neue Ideen.
Er ist viel unterwegs zwischen Montana, wo er mit seiner Frau, der Schauspielerin Christine Mayn lebt und eine 5-Sterne-Guest-Ranch betreibt, der Heimat seiner Frau, Südtirol, und Deutschland.
Die Idee, ein Buch zu schreiben, hatte Nick Wilder schon länger. Die Zeit dazu fand er während der Corona-Pandemie. „Ich habe sieben Monate lang täglich acht bis zwölf Stunden daran gearbeitet“, erzählt der Autor. Er hat viel mit alten Freunden und Bekannten geredet. Sich Songs aus den Hitparaden früherer Jahrzehnte angehört und sich so zurückerinnert.
Am schwersten fielen Nick Wilder die Gespräche mit seinem Vater. Nick Wilder fühlte sich von seinem Vater nicht beachtet. Lob und Zuneigung seines Vaters fehlten ihm. Nie sprach der Vater über seine Rolle während der Herrschaft der Nationalsozialisten. Als ein Historiker die Zeit des Nationalsozialismus auf Fehmarn erforschte und Nick Wilder in dessen Schriften den Namen seines Vater las, sprach er ihn darauf an. Die Meinungen von Vater und Sohn waren konträr. „Ich bin stolz auf dich, dass du es zugegeben hast“, sagte ihm Nick Wilder zum Schluss.
Zusammen mit Richard H. Opper als Co-Autor widmet sich Nick Wilder diesem Thema in seinem zweiten Buch intensiver. Den Roman Vaterliebe haben sie auch als Fernsehserie konzipiert. Er soll bald erscheinen.