Straftaten im Kreis Segeberg sinken – Internetkriminalität steigt
Bad Segeberg (kf). Auch im Jahr 2021 wirken sich Covid-19-Pandemie und Lockdown mit veränderten Tatgelegenheiten und Einschränkungen in der Bewegungs- und Reisefreiheit der Täter auf die Kriminalität aus. Die Zahl der registrierten Straftaten insgesamt ist in der Polizeidirektion Bad Segeberg, mit ihren Kreisen Pinneberg und Segeberg, weiter rückläufig und zwar um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2020. Die Aufklärungsquote erreicht mit 52 Prozent nahezu das Vorjahresniveau (52,3 Prozent).
Während im Kreis Pinneberg mit 18.038 Straftaten ein Anstieg um 700 Fälle (vier Prozent) zu verzeichnen ist und landesweit die Straftaten um 1,7 Prozent anstiegen (2.964 Fälle), sinkt die Zahl der erfassten Straftaten im Kreis Segeberg erneut deutlich. Dort registrierte die Polizei 13.060 Straftaten und damit 910 weniger als 2020 (minus 6,5 Prozent). Etwa 2,4 Prozent (279 Fälle) entfallen dabei auf ausländerrechtliche Verstöße Die Aufklärungsrate steigt leicht auf 51 Prozent. „Mehr als jede zweite Straftat wird also aufgeklärt.“, sagt der leitende Polizeidirektor Andreas Görs.
Bei 6.790 aufgeklärten Taten sind durch die Polizei insgesamt 5.509 Tatverdächtige ermittelt worden. Das sind 664 weniger als in 2020.
Durch die im Jahr 2020 im Kreis Segeberg begangenen Straftaten wird ein Gesamtschaden von rund 9,2 Millionen Euro verursacht. Den größten Anteil an der Gesamtschadenssumme nimmt die Diebstahlskriminalität mit 4,7 Millionen. Euro ein, gefolgt von Vermögens- und Fälschungsdelikten mit 4,1 Millionen Euro.
Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung steigen 2021 im Verhältnis zu 2020 um 42 Fälle. „Rund 85,5 Prozent aller Fälle werden aufgeklärt“, betont Görs.
Die Rohheitsdelikte steigen um 12 Fälle auf 2.020 Taten.
Die Brandstiftungen nehmen von 93 auf 72 Fälle ab. Gleichzeitig sinkt auch die Aufklärungsquote auf 40,3 Prozent (2020: 47,3 Prozent).
Diebstahlsdelikte machten im Kreis Segeberg einen Anteil von 33,5 Prozent aus. Die Aufklärungsquote sinkt von 24,4 Prozent auf 23,7 Prozent. Die Fallzahlen im Bereich der Ladendiebstähle sinken weiter. Im Vergleich zum Vorjahr gehen die Fallzahlen von 760 in 2020 auf 722 Fälle in 2021 zurück. Der Taschendiebstahl nimmt mit 318 Fälle um 100 Fälle zum Vorjahr zu.
Der Wohnungseinbruchdiebstahl nimmt um 37 Prozent ab und erreicht im Zehn-Jahres-Vergleich erneut einen Tiefstwert. Im Landestrend nehmen die Fallzahlen im Jahr 2021 in diesem Deliktsbereich zum wiederholten Mal ab (minus 31,2 Prozent). Die Aufklärungsquote von Wohnungseinbruchdiebstählen im Kreis Segeberg verzeichnet wieder eine deutliche Zunahme von 7,7 Prozent auf 13,4 Prozent. Das Deliktsfeld des Wohnungseinbruchdiebstahls ist jedoch nach wie vor ein Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit im Kreis Segeberg.
Die Vermögens- und Fälschungsdelikte nehmen in 2021 um 13,9 Prozent zu (plus 283 Fälle). Hingegen sinkt die Aufklärungsquote von 64,4 Prozent auf 55,3 Prozent. Innerhalb dieser Gruppe fallen drei Viertel auf Straftaten aus dem Betrugsbereich. Hier dominiert der Waren- und Warenkreditbetrug.
Die Rauschgiftkriminalität bleibt ein Deliktsfeld, das die Polizei weiterhin intensiv beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr, ist hier für 2021 ein Rückgang von 24,8 Prozent zu verzeichnen.
Die Zahl der tatverdächtigen Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden ist deutlich gesunken. Die Altersgruppe der Jugendlichen stellt dabei den größten Anteil. Die jungen Täter sind insbesondere in den Deliktsfeldern Raub (hier speziell der Straßenraub), Sachbeschädigung in der Öffentlichkeit, bei Diebstählen und Körperverletzungsdelikten auffällig.