Straße in der Südstadt wird nach der Bad Segeberger Schriftstellerin benannt: Ein Abend zu Ehren von Hilda Kühl
Bad Segeberg (mq). Die Bad Segeberger Stadtpolitiker waren sich parteiübergreifend einig: Der Straßennamen Gustav-Frenssen-Weg muss verbannt werden. „Der Schriftsteller Gustav Frenssen hat das Regime von Adolf Hitler verherrlicht“, sagt Bürgervorsteherin Monika Saggau. Auf der Suche nach einem neuen Namen für den Weg in der Südstadt hat sich schnell eine Favoritin herauskristallisiert: Hilda Kühl. Nachdem ein Expertenteam und eine Einwohnerversammlung sich für diesen Namen aussprachen, votierte die Stadtvertretung einstimmig dafür.
Die 2014 verstorbene Schriftstellerin verbrachte ihr ganzes Leben in Bad Segeberg, schrieb hoch- und überwiegend plattdeutsche Geschichten sowie Hörspiele für den NDR. 1991 wurde sie mit der Heinrich-Rantzau-Medaille ausgezeichnet, fünf Jahre zuvor erhielt sie aus den Händen des damaligen Ministerpräsidenten Uwe Barschel die Schleswig-Holstein-Medaille. Anlässlich der Straßenumbenennung in Hilda-Kühl-Weg soll am Donnerstag, 9. Juni, ab 17.30 Uhr die plattdeutsche Autorin in einer Veranstaltung vorgestellt werden. „Hilda Kühl soll an diesem Abend lebendig werden“, sagt Monika Saggau.
Im Familienzentrum der Südstadt (Falkenburger Straße 92) laden die Gleichstellungsbeauftragte Bad Segebergs, Inge Diekmann, und die Stadt alle Interessierten bei freiem Eintritt dazu ein, mehr über das Leben und das Werk von Hilda Kühl zu erfahren. Petra Wede wird plattdeutsche und hochdeutsche Texte aus der Werken der Segeberger Schriftstellerin vorlesen. „Hilda Kühl war eine total faszinierende Frau, stark und intelligent, bescheiden und zurückhaltend. Ich habe mit vielen Menschen gesprochen und alle waren begeistert von ihr“, sagt Petra Wede, die sich eingehend mit dem Werk beschäftigt hat. Musikalisch begleitet wird der Abend von Stephanie Lang. Axel Winkler wird einen Vortrag zur Geschichte der Umbenennung zum Hilda-Kühl-Weg halten.
Zusammen mit Hans-Werner Baurycza hat Winkler eine Broschüre erstellt, die an diesem Tag erscheint. Zudem spielt Hans-Werner Baurycza Tonaufnahmen von Hilda Kühl vor, die aus dem Jahr 1979 stammen.
Ab dem 9. Juni wird das Werk von Hilda Kühl außerdem in der Stadtbücherei präsentiert.