Traditionelle Knickpflege soll Immaterielles Kulturerbe werden
Rendswühren (em). Die Knickpflege in Schleswig-Holstein als Immaterielles Kulturerbe – so lautet das Ziel eines vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund initiierten Projektes. Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe wurde der entsprechende Antrag auf Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO vorbereitet.
Seit über 200 Jahren wird durch das regelmäßige Knicken, dem Herunternehmen der Gehölze aus den Knicks in einem 12- bis 15-jährigen Rhythmus, der Erhalt der schleswig-holsteinischen Knicklandschaft garantiert. „Diese seit Generationen von den Landwirtinnen und Landwirten erbrachte Leistung soll durch den Eintrag in das bundesweite Verzeichnis erhalten und gewürdigt werden“, bemerkt Prof. Dr. Holger Gerth, Landesnaturschutzbeauftragter Schleswig-Holsteins und treibende Kraft des Projektes. „Mit einer Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe soll die aus kulturhistorischer und naturschutzfachlicher Sicht bedeutsame Knickpflege zudem stärker in das allgemeine Bewusstsein gerückt werden“, so das Präsidiumsmitglied des SHHB weiter.
Der Antrag auf Aufnahme wurde im November 2021 beim Kulturministerium Schleswig-Holstein eingereicht und jüngst an die Kultusministerkonferenz weitergeleitet. Ein unabhängiges Expertenkomitee wird im Herbst über die Anerkennung der Knickpflege in Schleswig-Holstein entscheiden.
Realisiert werden konnte das Projekt durch die Unterstützung der BINGO!-Umweltlotterie sowie der Brunswiker Stiftung. Antragsteller sind Matthias Stührwoldt, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. und Landwirt aus Stolpe sowie Heiner Staggen, Landwirt aus Rendswühren und Gewinner des SHHB-Knickwettbewerbs 2017, als Stellvertreter für Landwirtinnen und Landwirte in Schleswig-Holstein. Als weitere Unterstützer konnten die Initiative „Land schafft Verbindung“ sowie der Landesverband Lohnunternehmen Schleswig-Holstein e.V. gewonnen werden. Nähere Informationen zum Projekt erteilen Holger Gerth unter 01 70 / 3 85 51 60 und Samuel Steinhilber, Umweltreferent des SHHB unter 04 31 / 9 83 84 19.