Ausstellung in den Räumen der Sparkasse Südholstein Schüler entdeckten den Jüdischen Friedho
Bad Segeberg (ohe). Der Jüdische Friedhof in Bad Segeberg liegt versteckt und ist nicht öffentlich zugängig. Nachdem Grabsteine zerstört wurden, sichert ein Vorhängeschloss die eiserne Eingangtür. Schüler der Dahlmannschule und der Schule am Burgfeld bekamen im Rahmen des Schulprojektes „versteckt, entdeckt, geweckt“ die Möglichkeit, den Friedhof zu erkunden.
„Ich bin oft an dem Friedhof vorbeigegangen, habe ihn aber nie richtig wahrgenommen“, erzählte die Dahlmannschülerin Lara Witteg. Zusammen mit ihren Mitschülern Mattis Böhm, Gwendolin Walther, Sophie Tanke und Josefine Baier erkundete sie den Friedhof. Die Schüler fotografierten, lasen die Geschichten auf den Grabsteinen, recherchierten in Büchern und im Internet zu den Familien der Begrabenen.
In den Räumen der Sparkasse Südholstein (Oldesloer Straße) in Bad Segeberg zeigen sie jetzt bis Freitag, 16. September, die Ergebnisse ihrer Projektarbeit.
Torben Miehle von der Jüdischen Gemeinde in Bad Segeberg zeigte sich beeindruckt davon, was die Schüler in nur zwei Tagen herausfanden und für die Ausstellung zusammenstellten. „Von den einst 120 Grabsteinen sind heute noch 59 erhalten“, erklärt Mattis Böhm. Ein Großteil der verschwundenen Steine wurde zerstört, andere sind im Laufe der Zeit einfach zerfallen.
Die Gräber auf dem Jüdischen Friedhof sind so ausgerichtet, dass die Toten mit den Füßen nach Jerusalem zeigen. Auf den Grabsteinen steht in der Regel eine Kurzfassung der Lebensgeschichte der begrabenen Person in hebräischer Sprache. „Vor 20 Jahren wurden die Inschriften einmal übersetzt“, erklärt Axel Winkler, der das Projekt als Lehrer begleitete.
Auch mit der Symbolik auf den Grabsteinen beschäftigten sich die Schüler und zeigen Beispiele auf Fotos mit der dazugehörigen Erklärung in ihrer Ausstellung.