Bad Segeberg im Jahr vor dem Ende des zweiten Weltkriegs Volkssturm und Fahnenweihe

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von Dirk Marquardt

Bad Segeberg im Jahr vor dem Ende des zweiten Weltkriegs Volkssturm und Fahnenweihe

Reichsjugendführer Werner Axmann wurde von Kreisleiter Werner Stier vor dem Bad Segeberger Rathaus empfangen.Foto: Kalkberg-Archiv Baurycza

Bad Segeberg (mq). Während die Niederlage im zweiten Weltkrieg nicht mehr aufzuhalten war, wurde im Jahr 1944 an der Heimatfront alles dafür getan, dass der Totale Krieg weiterhin die Menschen im Deutschen Reich für sich einnahm. So wurde auch in Bad Segeberg der Volkssturm gebildet – der letzte Versuch, alles zu mobilisieren, was gegen die Alliierten kämpfen kann, um die Heimat zu verteidigen.

Per Zeitungsanzeige gab der Bad Segeberger Ortsgruppenleiter den Termin bekannt, an dem sich alle Volkssturmmänner im Alter zwischen 16 und 60 Jahren zur Vereidigung im Hotel Harmonie einzufinden hatten. Dahlmannschüler erhielten beispielsweise eine Ausbildung an der Flugabwehrkanone (Flak), um in Kiel als Flak-Helfer zu dienen.

Aber auch hoher Nazibesuch wurde im Jahr 1944 noch in Bad Segeberg empfangen. Reichsjugendführer Werner Axmann war am Pfingstmontag zu Gast in der Nordmark-Feierstätte, um zusammen mit 5.000 Mädchen und Jungen aus dem Bund Deutscher Mädel und der Hitler-Jugend 500 Fahnen und Wimpel mit einer sogenannten Blutfahne zu weihen. Thema ist auch die Trauerfeier für den SS-Hauptsturmführer Georg Karck.

In Heft 14 ihrer Reihe der Nationalsozialismus in Bad Segeberg zeigen Axel Winkler und Hans-Werner Baurycza auf, wie sich das Regime langsam auflöste, vor Ort aber weiterhin die Macht in den Händen hielt. Diese Verzögerung kostete Millionen Menschen das Leben.

„Der Verkauf im September hat alles geschlagen“, sagt Axel Winkler. Fast alle Hefte der Reihe seien vergriffen, so dass man in den Verkaufsstellen – die beiden Buchhandlungen Das Druckwerk und Das Buch am Markt, Gummi Hamann und Basses Blatt –  neue Hefte nachlegen musste. „Die Frage, wie man eine Demokratie gefährden kann, beschäftigt die Menschen auch heute. Das ist derzeit ein großes Thema“, weiß Axel Winkler, warum die Hefte so begehrt sind.

Das Heft 14 kostet vier Euro und ist in den genannten Verkaufsstellen erhältlich.


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