Besondere Verbindung zwischen Schleswig-Holstein und Finnland

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von Gerald Henseler

Besondere Verbindung zwischen Schleswig-Holstein und Finnland

Konsul Bernd Jorkisch (v.li.), Minister Werner Schwarz, Vorsitzende Marianne Sinemus Ammermann, Vorsitzende Lina Bröckling und Bad Segebergs Bürgermeister Toni Köppen feierten im Vitalia Seehotel den Unabhängigkeitstag Finnlands.Foto: hfr

Bad Segeberg (em). Jeweils am 6. Dezember jährt sich Finnlands wichtigster Feiertag, der Unabhängigkeitstag, der auch Nationalfeiertag der Republik Finnland ist. Der bürgerliche Senat unter Führung des Senatspräsidenten Pehr Evind Svinhufvud erklärte am 6. Dezember 1917 die Unabhängigkeit von Russland. In einem Freiheitskrieg gegen die Russen, der sich in einen Bürgerkrieg verwandelte und einem sich anschließenden Winterkrieg 1939-1940 gegen den Aggressor Sowjetunion musste die verkündete Freiheit blutig erkämpft werden. In der heutigen Zeit, mit Krieg in Europa und einem maritimen Raum Ostsee, der zum Schauplatz für Großmachtrivalität geworden ist, wird die Bedeutung des finnischen Unabhängigkeitstages deutlicher denn je. Die Finnische Bevölkerung begegnet diesem Tag mit Feierlichkeiten sowie mit Dankbarkeit, Demuund Gedenken.

Im schleswig-holsteinischen Hohenlockstedt, dem früheren Lockstedter Lager, wurden 1915 beginnend rund 2000 junge Finnen durch deutsche Offiziere in militärischer Führung ausgebildet. Diese „Lockstedter Jäger“ waren es, die die Jäger-Bataillone im finnischen Freiheitskrieg führten. Im Geschichtsunterricht an finnischen Schulen wird gelehrt, dass das Lockstedter Lager in Schleswig-Holstein die Wiege der Unabhängigkeit Finnlands ist und der „Jägergeist“ das Wunder des Sieges verantwortete.

Ein zentraler Empfang zum finnischen Nationalfeiertag in Schleswig-Holstein wurde durch den Honorarkonsul der Republik Finnland, Bernd Jorkisch, mit über 200 Gästen im Vitalia Seehotel in Bad Segeberg veranstaltet. „Was den Finnen schon lange klar war, hat die westliche Welt nun auch verstanden: Nur ein unverrückbarer Zusammenhalt in Europa inklusive eines transatlantischen Schulterschlusses sichert unsere eigene Unversehrtheit“, sagte Konsul Jorkisch in seiner Begrüßung.

Schleswig-Holsteins Europaminister Werner Schwarz skizzierte in seiner Festrede die große wirtschaftliche Bedeutung des Ostseeraums für Schleswig-Holstein mit seinen starken Häfen in Lübeck und Kiel. Genauso stellte er heraus, dass die Ostsee durch die politische Situation in Europa geostrategisch enorm an Bedeutung gewonnen hat. „Schleswig-Holstein schaut nicht nur auf eine lange und tiefe Verbundenheit mit Finnland, sondern auf eine lebhafte und breit getragene Zukunft als Anrainer im Ostseeraum. Wirtschaft, Kultur und Umweltschutz sind gemeinsame Ziele, für die es sich lohnt einzustehen“, resümierte Minister Schwarz.

Auf dem Podium diskutierten Bad Segebergs Bürgermeister Toni Köppen, die Vorsitzende der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Schleswig-Holstein Marianne Sinemus-Ammermann und Lina Bröckling, Vorsitzende des Fördervereins Bad Segeberg-Riihimäki, über das nun scheidende Jubiläumsjahr: 70 Jahre Städtefreundschaft Bad Segeberg-Riihimäki und 50 Jahre Deutsch-Finnische Gesellschaft in Schleswig-Holstein.    

„Finnland glänzt auf vielen Ebenen: Naturprofil, Innovationskraft, Mentalität und Verlässlichkeit, Finnland ist Perle im Ostseeraum“, konstatierte Konsul Jorkisch in seinem Schlusswort. Die Finnische Nationalhymne beendete den Vortragsteil des Empfanges.


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