Bornhöveder Ortsgruppe im SoVD feiert 100-jähriges Bestehen: Einsatz für soziale Gerechtigkeit
Bornhöved (ohe). Es waren Kriegsbeschädigte, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebene, die am 9. März 1924 die Ortsgruppe Bornhöved und Umgebung des Reichsbundes gründeten. Zwölf Personen hatten sich versammelt und Ernst Harm zum Vorsitzenden sowie Heinrich Stöwer zum Kassierer gewählt. 100 Jahre ist das nun her. Dieses Jubiläum feiert die Bornhöveder Ortsgruppe im Sozialverband Deutschland (SoVD) am Sonntag, 1. Dezember, ab 12 Uhr im Gasthof Voß in Schmalensee. Es gibt ein Grünkohlbuffet mit allem Drum und Dran. Wer das nicht mag, bekommt Schnitzel. Bis zum Kaffee und Kuchen am Nachmittag hat der Vereinsvorstand einige weihnachtliche Überraschungen geplant. Ein Alleinunterhalter wird auftreten.
Heute führen Birgit Gerner als 1. Vorsitzende und Birgit Fröde als 2. Vorsitzende den Ortsverein. Im Vorstand unterstützen Kassiererin Marianne Brecht und Frauensprecherin Barbara Rehders die Vorsitzenden. Anlässlich des Jubiläums haben die Vorstandsmitglieder in der Vereinsgeschichte geforscht. „Aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg haben wir fast nichts gefunden“, bedauert Birgit Gerner. Nur ein Kassenbuch des Kassierers Henri Fieder aus dem Jahr 1932 erhielten sie von dessen Nachkommen.
Der Reichsbund ist einer der ältesten sozialpolitischen Interessenverbände Deutschlands. Er wurde 1917 unter dem Namen Bund der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten in Berlin gegründet. Angesichts der Machtübertragung an die Nationalsozialisten beschloss der Reichsbund 1933 die Selbstauflösung. 1946 wurde der Sozialverband Reichsbund in Hamburg ins Leben gerufen und 1947 neu gegründet. Auch in Bornhöved gründete sich 1947 die Ortsgruppe des Reichsbundes neu. 23 Personen waren bei der Neugründung dabei. Der Ortsverein wuchs schnell auf 570 Mitglieder an. Der Bornhöveder Ortsverein verteilte unter anderem gespendete Kartoffeln an die Bedürftigsten und trieb den Siedlungsbau im Ort voran. „Jeder hat damals beim Bau mit angefasst“, sagt Birgit Gerner.
Im Oktober 1999 nannte sich der Reichsbund in Sozialverband Deutschland um. Der Sozialverband Deutschland vertritt die Interessen der gesetzlich Rentenversicherten, der gesetzlich Krankenversicherten sowie der pflegebedürftigen und behinderten Menschen.
„Die sozialrechtliche Beratung übernimmt der Kreisverband in Bad Segeberg. Wir in der Ortsgruppe helfen unseren Mitgliedern, soziale Kontakte zu finden und zu pflegen“, erklärt Birgit Gerner. Die Ortsgruppe lädt regelmäßig zu Spielenachmittagen ein, bietet jährlich drei Ausflugsfahrten an, lädt zum Grillen und zur Weihnachtsfeier ein. Beliebt ist bei den Mitgliedern auch das verbandseigene Hotel in Büsum. Es bietet Mitgliedern Zimmer zu günstigen Preisen an. Der Ortsgruppe gehören heute rund 400 Mitglieder an.
Für die Jubiläumsfeier nimmt Birgit Gerner noch bis zum 18. November unter der Rufnummer 0 43 23 / 90 05 65 Anmeldungen entgegen. Für Mitglieder des Ortsvereins ist die Teilnahme kostenlos. Gäste zahlen 25 bis 30 Euro für Grünkohlbuffet und Kaffeetafel.