Ein Städtebündnis unter Spannung
Bad Segeberg (ohe). Kurz hatte Klaus Westphal darüber nachgedacht, einen Krimi zu schreiben. Mit seiner Frau und seiner Tochter über mögliche Szenarien, wie einen Leichenfund am Ihlsee oder einem Mord auf dem Kalkberg, nachgedacht. Doch dann besann er sich eines Besseren. In zwei Bänden schrieb Klaus Westphal über die Hanse. Der zweite mit dem Titel 4.4.1444 ist gerade erschienen. An einem dritten arbeitet er jetzt.
Damit greift der pensionierte Wirtschaftsförderer des Kreises Segeberg Themen auf, in denen er sich bestens auskennt: Wirtschaft und Geschichte. „Ich bin Lübecker, liebe meine Heimatstadt und somit auch die Hanse. In meinem Berufsleben habe ich immer mit Wirtschaft, Wettbewerb und der EU zu tun gehabt“, erklärt Westphal.
In seinen historischen Romanen erzählt Dr. Klaus Westphal die Geschichte der fiktiven Familie von Alen. Die Familie ist Inhaber eines Handels- und Schiffsbaukonzerns. Anhand ihres Beispiels führt Westphal seine Leser durch spannende Zeiten und lässt sie die vielfältigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen anschaulich miterleben.
„Das ist eine Mischung aus Roman und Sachbuch“, beschreibt Westphal sein jüngstes Werk. Die historischen und wirtschaftlichen Ereignisse hat er genau recherchiert und durch Quellen belegt. Eingebunden in den Familienroman werden sie zu einer spannenden Lektüre.
„Mein Buch führt die Gründe auf, warum Hansekaufleute sich nicht mehr ausschließlich auf ihre Privilegien und oligopolähnliche Stellung verlassen konnten: Das Heilige Römische Reich war gegenüber den aufkommenden Nationalstaaten völlig anders verfasst. Mit der Entwicklung der Städtehanse erreichte sie über ihre flache Organisationsstruktur und Entscheidungsabläufe ohne formales Territorium eine hinreichend durchsetzungsfähige, aber auch angreifbare Position. Die Hanse sah niemals ihre Macht im Imperialen. Aber als das nicht mehr ausreichte, die Nationalstaaten in ihrer Summe zu stark wurden, mussten andere Wettbewerbselemente her, diese werden in 4.4.1444 beschrieben. Fast möchte man meinen, die Hanse sei eine frühe EU“, sagt Klaus Westphal.
Sein Autorenhonorar spendet Klaus Westphal. Er will damit Suchtpräventationsprojekte für Kinder- und Jugendliche unterstützen. Das Buch (ISBN 9 783755 723844) ist ab Freitag, 25. Februar, im Buchhandel für 23,99 Euro erhältlich.