Gehbehinderte Bewohner sitzen in ihren Wohnungen fest

Bad Segeberg (ohe). Die Sonne scheint, die Temperaturen klettern in die Höhe – es wird Frühling in Bad Segeberg. „Wenn ich aus dem Fenster sehe, macht mich das ganz kribbelig. Wir haben so einen schönen Garten hier, aber ich komme seit 14 Tagen nicht raus“, sagt Elke Frank.
Elke Frank ist auf Gehhilfen angewiesen. Treppensteigen kann sie nicht. In ihre Wohnung im zweiten Stock kommt sie nur mit dem Fahrstuhl – und der ist defekt.
„Das ist nicht das erste Mal. Sonst wurden die Schäden schnell behoben, aber dieses Mal passiert nichts“, schildert Elke Frank ihren Eindruck. Sie ist nicht die einzige Mieterin in der Wohnanlage im Winklersgang, die auf Gehhilfen angewiesen ist. Im Hausflur stehen E-Scooter und Rollatoren nebeneinander. „Auf meiner Etage kommen drei weitere Mieter nicht mehr nach draußen“, sagt Elke Frank. Eine Etage darunter sind ebenfalls drei weitere Senioren und Seniorinnen auf den Fahrstuhl angewiesen, um aus dem Haus zu kommen.
Ihre Arzttermine hat Elke Frank abgesagt. Die Einkäufe erledigen ihre Enkelinnen. „Da habe ich Glück. Nicht alle haben Angehörige, die in der Nähe wohnen“, sagt Elke Frank.
Zuständig für die Vermietung und Verwaltung ist die ZBVV – Zentral Boden Vermietung und Verwaltung mit Sitz in Erlangen. Sie handelt im Auftrag der ZBI Fondsmanagement GmbH.
In einem Aushang teilt die ZBVV ihren Mietern Servicenummern mit. Bei Problemen mit dem Aufzug sollen sich Mieter an die Firma Hundt Consult wenden. „Wir haben den Auftrag weitergegeben. Auf die Abwicklung haben wir keinen Einfluss“, teilt eine Servicemitarbeiterin auf Anfrage mit. Diese Auskunft ist für die Mieter unbefriedigend.
Unter der Nummer für alle Fälle meldet sich die B+O Service AG. Hier weiß die Mitarbeiterin etwas mehr: „Die Störung wurde am 17. März gemeldet. Ein Notfallteam kommt heute Nachmittag (25.3.) vorbei“, verspricht sie.
„Es ist nichts passiert. Da ist niemand vorbeigekommen. Der Fahrstuhl funktioniert noch immer nicht“, erklärt Elke Frank am Folgetag, Mittwoch, 26. März. Schon seit Dienstag, 11. März, soll der Aufzug defekt sein. „So kann das nicht weitergehen“, ist sie sich mit ihren Nachbarn einig.